Frische Lebensmittel aus der mediterranen Küche
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Chronik

Lockdown: Lebensmittel werden vernichtet

Der dritte Lockdown hat auch die behördliche Sperre von Hotellerie und Gastronomie um mehr als ein Monat verlängert. Die Lager der Lieferanten sind seit Monaten voll. Deshalb laufen tonnenweise Lebensmittel ab, sie müssen in letzter Instanz vernichtet werden.

Fast täglich müssen Kühlräume der Hotels durchsortiert werden. Vieles was abläuft werde verschenkt. Im Hotel von Karin Leeb überprüft der Küchenchef regelmäßig alle Lebensmittel. Das Essen werde dann bei der Lebensmittelabgabestelle der Caritas abgegeben. Dies sei ein guter Zweck und alle haben etwas davon, sagte Leeb.

Lebensmittel landen wegen Lockdown im Müll

Der dritte Lockdown, der mittlerweile in der Verlängerung ist, hat auch die behördliche Sperre von Hotellerie und Gastronomie um mehr als ein Monat verlängert. Ihren Lieferanten, den Großhändlern, geht deswegen langsam die Luft aus. Ihre Lager sind seit Monaten voll, bestellt wird aber so gut wie nichts. Deshalb laufen tonnenweise Lebensmittel ab – sie müssen in letzter Instanz vernichtet werden.

Wenn es aus Hotellerie und Gastronomie keine Nachfrage mehr gibt, dann drohen beinahe alle Lebensmittel abzulaufen. So auch bei einem kleinen Zulieferbetrieb in Klagenfurt. Die Haltbarkeit bei frischer Ware liege meistens bei drei Monaten, deshalb sei es wichtig alles ständig zu kontrollieren, sagte Slavica Todorovic.

Kartoffeln können bald nicht mehr verkauft werden

Auch bei den Bauern zeigen sich die Auswirkungen des Lockdowns. Am Hof von Gregor Mischkulnig in Sankt Egyden, lagern seit dem Vorjahr 250 Tonnen Kartoffeln, ohne einen Abnehmer zu haben. Die Ware sei zur Zeit zwar noch perfekt, wenn aber der Sommer da ist, wolle jeder Koch eine frische Kartoffel auf den Teller bringen. Dann werde es schwer die alten Kartoffeln weiter zu bringen, sagte Mischkulnig.

Lebensmittel müssen vernichtet werden

Die Firma Wedl in Villach beliefert knapp 3000 Hotels und Gastronomiebetriebe in Südösterreich. Die Waren liegen seit Monaten in den Stellagen, allein von November bis Dezember mussten abgelaufene Lebensmittel im Wert von einer Viertel Million Euro vernichtet werden. In der Zwischensaison im November sei das Lager zwar nicht voll gewesen, nichts desto trotz mussten Tonnen an abgelaufenen Lebensmitteln vernichtet werden, und das obwohl viele Lebensmittel schon seit Monaten an soziale Einrichtungen verschenkt werden und das Handelshaus Wedl mittlerweile auch für private Konsumenten geöffnet wurde, um die Vorratslager leer zu bekommen, sagte Jutta Mika-Loibnegger. Große Mengen werden aber auch weiterhin an Sozialeinrichtungen geliefert.

Nachfrage nach Gratis-Lebensmittel steigt

In Sozialeinrichtungen steigt die Nachfrage nach billigen oder Gratis-Lebensmittel massiv. Etwa beim Kärntner Roten Kreuz, dort verzeichnet das Team Tafel Österreich, das regelmäßig Gratislebensmittel an Bedürftige abgibt, seit Beginn des Lockdowns einen Anstieg um 40 Prozent bei seinen Klienten.