Chronik

Kaiser: Rücksicht auf Lebensrealität nehmen

Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) sprach sich am Samstag angesichts der Verlängerung des Lockdowns für Maßnahmen aus, „die auch der Lebensrealität entsprechen“. Es müsse abgewogen werden, ob Maßnahmen, die am Reißbrett gezeichnet werden, in der Praxis mehr Schaden als Nutzen verursachen, sagte Kaiser.

Die Lebensrealität der Menschen müsse bei allen Überlegungen von Maßnahmen zur weiteren Eindämmung der Covid-19-Pandemie stärker berücksichtigt werden. Dafür plädierte Kaiser am Samstag, in der von ihm mit angeregten Videokonferenz mit Experten. Einigkeit bestehe darin, eine von Experten für den Fall vorzeitiger Lockerungen prognostizierte Explosion von Infektionen mit dem mutierten Coronavirus B 1.1.7 zu verhindern und insbesondere die Spitalskapazitäten zu schützen.

Homeofficepflicht und Kinderbetreuung nicht vereinbar

Es nütze aber nichts, wenn mathematische Überlegungen am Reißbrett gezeichnet werden, die in der Theorie funktionieren, die die Menschen aber nicht leben können, sagte Kaiser. Als Beispiel nannte er die Idee, Homeoffice zur Pflicht zu machen, damit diese Eltern dann auch gleichzeitig ihre Kinder zu Hause betreuen sollen.

„Das funktioniert vielleicht in mathematischen Simulationen, geht aber an der Lebensrealität von Eltern komplett vorbei“, sagte Kaiser. Abgesehen davon würde damit eine privilegierte Gruppe geschaffen und so das soziale Gemeinschaftsgefühl leiden, so der Landeshauptmann.