Vielleicht ist es der Trend zur Langsamkeit, weg vom Trubel. Fest steht, dass neben Tourenskiern und der dazugehörigen Ausrüstung auch Langlaufski und Schneeschuhe der Renner dieses Winters sind. „Es sind um 50 Prozent mehr Langlaufskier gegangen und um 90 Prozent mehr Schneeschuhe, als im letzten Jahr“, sagte Günter Messner, Filialleiter bei Gigasport Klagenfurt.
Kunden begannen sogar um Waren zu streiten
Er habe so etwas noch nicht erlebt, sagte Messner. Auch jetzt, wo nur Onlinebestellungen abgewickelt werden, ist die Nachfrage ungebrochen. Aus anderen Filialen in ganz Österreich wurde bereits Ware geordert, viel ist aber nicht mehr verfügbar. Schon vor Weihnachten habe der Run auf Langlaufskier und Schneeschuhe begonnen.
„Fast war es schon so, dass Kunden um die Ware gestritten haben, als nur noch wenige Größen da waren. Da ging es schon darum, wem es gehört oder wer schneller zur Kasse läuft.“ 500 Paar Schneeschuhe wurden in nur einer Woche verkauft, sagte Messner.
„Noch nie dagewesener Boom“
Bei Bergsport Korak in Villach sprach Inhaber Michael Ibovnik von einem nie dagewesenem Boom. Gerade erst ist eine Nachlieferung eingetroffen. Langlaufeinsteiger und -wiedereinsteiger betreut Rudolf Petermann in Köttmannsdorf. In seiner Werkstatt herrscht Hochbetrieb. Für den Ansturm auf die Loipen hat er eine einfache Erklärung.
„Zur richtigen Zeit, im richtigen Moment der richtige Schnee zur richtigen Wetterlage, anhaltende Kälte und wunderschöne Landschaft. Man kann überall Homeskiing betreiben und auf jedem Hügel sieht man jetzt auch wieder Kinder und das macht es eigentlich aus.“
Loipen bestens präpariert
Dazu kommt die aktuelle CoV-Situation und der Lockdown. Sporthändler Günter Messner sagte, die Leute hätten erst gehört, dass die Lifte nicht aufsperren, wollten aber hinaus auf den Berg und gehen deswegen mit Langlaufskiern oder Scheeschuhen. „Da passt der Abstand und man ist nicht mit der breiten Masse unterwegs. Die Loipen sind präpariert wie schon lange nicht mehr. Dieser Winter ist prädestiniert fürs Langlaufen oder Schneeschuhwandern.“.
Ein Winter – da sind sich alle Händler einig – der ohne das Coronavirus Rekordumsätze gebracht hätte, so aber heißt es weiter warten. Bedingt durch die Pandemie hat der Sporthandel derzeit zwar geschlossen, im Internet ist die Nachfrage nach den schmalen Skiern und den breiten Rahmen aber ungebrochen. Noch ist nicht fix, ob die Geschäfte am 25. Jänner wieder öffnen dürfen.