Osmiumscheibe
ORF/Peter Matha
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Lifestyle

Das wertvollste Metall der Welt

Nicht Gold oder Platin sind die wertvollsten Metalle der Welt, sondern Osmium. Früher wurde es in der Glühlampenproduktion verwendet, heute wird es als ungewöhnliche Wertanlage und auch Schmuck gehandelt. Weltweit sind nur zwei Kubikmeter abbaubar.

Osmium ist ein chemisches Element, das so selten ist, dass man sein gesamtes abbaubares Vorkommen auf der Erde mit einem Kleinwagen abtransportieren könnte. Ursprünglich ist es giftig, wird aber in der kristallinen, ungiftigen Variante als Metall, Wertanlage oder Schmuck verkauft.

Schon Carl Auer von Welsbach zu teuer

Bei seiner Entwicklung des Glühfadens verwendete Carl Auer von Welsbach vor 120 Jahren in Treibach das seltene Element Osmium, doch schon damals wurde es zu teuer, Wolfram war außerdem besser geeignet. Noch heute steckt im Firmennamen Osram aber das Osmium. Jetzt feiert Osmium seine Wiederkehr. Michael Plassnig hat in seinem Klagenfurter Büro eine Schachtel von dem Element, das kaum jemand mit eigenen Augen sah: „Es glitzert, schillert, funkelt und strahlt. Schöner als Gold.“ Die kleine Scheibe ist 33.000 netto wert.

Michael Plassnig
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Eine kleine Scheibe ist 33.000 Euro wert.

In Platinerz enthalten

Seit sieben Jahren gibt es metallisches Osmium zu kaufen. Es ist ein Abfallprodukt von Orten, an denen Platin abgebaut wird: „Es ist im Platinerz drin. Von 10.000 Tonnen Platinerz bleiben 31 Gramm Osmium übrig.“ Zum Vergleich: ein Gramm Osmium kostet fast 30 Mal mehr als Gold, ist tausend Mal seltener als Diamant. Es gebe nur zwei Kubikmeter Osmium weltweit, die abbaubar seien, so Plassnig. Es sei auch das dichteste und damit unfälschbarste Element.

Kristallines Osmium ist ungiftig

Vor 217 Jahren wurde das Element von einem britischen Chemiker entdeckt. Im vergangen Jahrzehnt kam dann kristallines Osmium auf den Markt. Nach einem aufwändigen chemischen Prozess – es braucht 160 Schritte, um das Edelmetall herauszufiltern – ist es entgiftet. 2013 hätten Wissenschaftler aus Russland und der Schweiz entdeckt, dass es in kristalliner Form ungiftig sei. Daher sei es erst jetzt auf dem Markt eingeführt worden, so Plassnig.

Osmium
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Alternative für Anleger

Plassnig ist Vermögensberater und beschäftigt sich seit drei Jahren mit dieser Anlageform. Seltenheit macht wertvoll. Die zwei Kubikmeter weltweit sind eine Schätzung: „Es gibt neun Kubikmeter, davon sind aber nur zwei abbaubar. Mehr ist nicht bekannt. Sie liegen in Südafrika und Russland, wo auch Platin abgebaut wird.“

Silber, Gold, Platin und Palladium werden an der Börse gehandelt, Osmium nicht. Es etabliert sich aber zunehmend schneller als Alternative zu den anderen Edelmetallen und zu Geld. Osmium werde oft auch als Geschenk in winzigen Stücken verschenkt, so Plassnig, das beginne bei 100 Euro. Es gebe auch schon Schmuckstücke mit Osmium als Unikate einiger Juweliere.