Covid-19-Impfung
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Coronavirus

Impfstrategie wurde vorgestellt

Am Donnerstag ist das Kärntner Impfgremium mit Vertretern aus Politik und Gesundheitsversorgung in der Landesregierung zusammengekommen und hat an der Impfstrategie gefeilt. Auch einige niedergelassene Ärzte sind in der ersten Phase vorgesehen.

Erstgereiht waren und bleiben, in Anlehnung an den Bundes-Impfplan, Bewohner und Personal von Altersheimen, Menschen über 80 und ausgewählte Ärzte, die ein besonderes Ansteckungsrisiko haben. Am Donnerstag und damit einen Tag früher als geplant, wurden die Bewohnerinnen und Bewohner sowie das gesamte Pflegepersonal in Alten- und Pflegeheimen in Kärnten durchgeimpft – auf freiwilliger Basis. Es sei ein erster Etappensieg, sagte Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ). Es werden knapp 7.000 Personen sein. Darin enthalten seien neben Bewohnern und Personal aus 76 Pflegeheimen auch Personen aus alternativen Lebensräumen und Einrichtungen für chronisch Kranke.

Weitere Impfstrategie

Nach anfänglicher Impfskepsis im Land beginnt jetzt offenbar ein Streit darüber, wer wann geimpft wird. Nach der Vorgabe des nationalen Imfpgremiums wurden Bewohner und Mitarbeiter in Pflegeheimen als erste geimpft. Am Wochenende folgen dann die über 80-Jährigen, die sich bei den Gemeinden gemeldet haben.

Richtlinien für Reihenfolge

An diesem Wochenende startet in den acht Bezirksservicestellen der Österreichischen Gesundheitskasse die Impfung von Personen, älter als 80 Jahre, die nicht in Pflegeheimen leben. Dafür meldeten sich bisher 17.000 Menschen über ihre Wohnsitzgemeinden an. Heiß diskutiert wurde unter Betroffenen, wer in welcher Reihenfolge drankommt. Dafür gebe es klare Richtlinien, sagte Kaiser: „Es geht nach dem Motto, je älter, je vulnerabler, desto früher wird geimpft. Die Mitarbeiter der Gesundheitskasse werden sich direkt an die Personen wenden, die am Samstag und Sonntag geimpft werden.“

Ein weiterer Grundsatz lautet auch, dass es bei den Impfdosen keinen Verwurf geben darf. Positiv in die Berechnungen des Landes spielt, dass sich aus einer Einheit von BioNTech-Pfizer sechs statt wie bisher angegeben fünf Impfdosen ergeben. Von einem angekündigten Impfstoffkontingent von Moderna sollen 12.000 Dosen nach Kärnten kommen, die voraussichtlich im Gesundheitsbereich verimpft werden. Über die Zulassung des Impfstoffes von AstraZeneca durch die EU könnte am 29. Jänner entschieden werden. Das Kärntner Impfgremium rechnet damit, dass rund drei Wochen danach erste Impfdosen von AstraZeneca unser Bundesland erreichen könnten. Dieser Impfstoff ist in Transport und Lagerung einfacher zu handhaben als die bisher zur Verfügung stehenden Produkte.

Ab Montag kostenlose Antigen-Schnelltests

Ab Montag, dem 18. Jänner, bestehe an den Verdachtsfallteststraßen in den Bezirksstätten zwischen 8.00 und 12.00 Uhr die Möglichkeit für freiwillige und kostenlose Antigen-Schnelltests. Anmeldungen dafür sind über die österreichweite Plattform „Österreich testet“ vorzunehmen. Für Terminbuchung und Rückfragen gibt es auch die kostenlose Rufnummer 0800 220 330 (täglich von 7.00 bis 22.00 Uhr). In Kärnten läuft bereits auch der Aufbau von zwölf weiteren permanenten Teststraßen an neuralgischen Punkten.

Derzeit keine Impfstraße im Rosental

SPÖ-Parteikollegen des Landeshauptmannes wie Ferlachs Bürgermeister Ingo Appe oder die Ortschefin seiner Nachbargemeinde Feistritz, Sonya Feinig, fordern eine dezentrale Impfstraße im Rosental. Vorerst gibt es dazu aber eine Absage des Landes, sagte Kaiser. Man starte mit den logistisch zugeordneten acht Impfstraßen der ÖGK. Der Impfstoff könne im aufgetauten Zustand nur kurz transportiert werden. Um Impfwillige in die Bezirksstellen der Krankenkasse zu bringen, organisiert die Gemeinde Bad Eisenkappel Taxifahrten für Betroffene nach Völkermarkt.

Kaiser sagte, alle müssten zusammenarbeiten. Man impfe vorwiegend an den Wochenenden, damit auch Angehörige Zeit finden, ihre älteren Verwandten zu den Impforten zu bringen. Man werde auch Alternativen mit Transportgesellschaften und Rotem Kreuz suchen, so Kaiser.

Pflegepersonal wird ab Dienstag geimpft

Nach den ersten über 80-Jährigen, die zu Hause leben, starten am kommenden Dienstag die Impfungen für das Personal der Krankenanstalten, das in direktem Kontakt mit Covid-19-Kranken steht. Anders als noch am Mittwoch von der Ärztekammer kritisiert, werden im Lauf der nächsten Woche nun doch auch erste niedergelassene Ärzte geimpft. Am Donnerstag geht ein Impfdosen-Kontingent an die Kärntner Ärztekammer zur Impfung der niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte. Die Landesregierung betonte aber, dass es begrenzte Impfstoffmengen gebe. Vom Bund heißt es, bis Sommer sollte die gesamte Bevölkerung, die es möchte, durchgeimpft sein.