Chronik

Ex-BZÖ-Obfrau vor Gericht

Die ehemalige Kärntner BZÖ-Landtagsabgeordnete Johanna Trodt-Limpl muss sich demnächst am Landesgericht Klagenfurt wegen schweren Betrugs, Veruntreuung und Untreue verantworten. So lautet der Strafantrag der Staatsanwaltschaft.

Der Sprecher des Landesgerichtes, Christian Liebhauser-Karl, bestätigte am Mittwoch auf Anfrage der APA einen entsprechenden Bericht der „Kronen Zeitung“ (Mittwoch-Ausgabe). Im Juni 2017 war Trodt-Limpl noch im Landtag und zugleich geschäftsführende Bundesparteichefin des von Jörg Haider gegründeten BZÖ. Das Wiener BZÖ zeigte die Mandatarin damals bei der Staatsanwaltschaft an.

Ihr wurden Unregelmäßigkeiten bei Spesen und Abrechnungen vorgeworfen. Die Staatsanwaltschaft Klagenfurt ermittelte wegen Untreue und Missbrauchs von Fördergeldern, von 41 behaupteten Fällen blieben im Strafantrag nun zwei übrig.

Sprachkurs in den USA

In dem einen Fall geht es um einen Englisch-Sprachkurs an einer US-Universität, der laut Medienberichten 20.000 Euro gekostet haben soll. Das zweite Faktum betrifft ein Auto, das der Partei gehörte und das verschenkt wurde. Die Ex-Politikerin bestritt die Vorwürfe stets.

Diversion 2016 wegen Kredit an Autohändler

Trodt-Limpl und ihr ehemaliger Parteifreund und Abgeordnete Wilhelm Korak waren schon vor diesem Verfahren ins Visier der Staatsanwaltschaft geraten. Im Jahr 2016 wurde gegen die beiden wegen Förderungsmissbrauchs ermittelt. Damals ging es um 150.000 Euro Klubförderung, die nicht ordnungsgemäß verwendet worden sein sollen. Die beiden Politiker hatten die Vorwürfe stets zurückgewiesen.

Die 150.000 Euro habe man im Herbst 2015 verwendet, um einem Kärntner Autohändler während einer Umbauphase mit einem kurzfristigen Darlehen unter die Arme zu greifen – der habe das Geld auch schon lange wieder zurückgezahlt. Dem BZÖ sei kein finanzieller Schaden entstanden. Zu einer Verurteilung kam es nicht, den beiden wurde eine Diversion angeboten, sie zahlten eine hohe Geldbuße.