Grafische Darstellung des Coronavirus
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Coronavirus

Noch kein Fall von B.1.1.7 in Kärnten

B.1.1.7 heißt eine zuerst in Großbritannien entdeckte Mutation des Coronavirus, das um mehr als 50 Prozent ansteckender als die jetzt vorherrschende Variante sein soll. Der Nachweis ist in nur einem Labor in Wien möglich, dennoch ist man sicher, dass es noch keinen Fall in Kärnten gibt.

Es gibt derzeit Verdachtsfälle in den Bundesländern Tirol, Burgenland und Wien, die untersucht werden. Es ist laut Experten aber nur eine Frage der Zeit, bis es auch in Kärnten Fälle der ansteckenderen Variante geben wird. Derzeit aber wurde noch keine Fall entdeckt, sagte Gerd Kurath vom Land Kärnten: „Insgesamt wurden 15 Proben nach Wien geschickt, derzeit gibt es keinen Fall in Kärnten. Das heißt aber nicht, dass es nicht in Zukunft welche geben kann.“

Nur ein Labor sequenziert Proben

Die neue Mutation kann nur in einem Wiener Speziallabor gefunden werden, in Kärnten ist der Nachweis nicht möglich. Es handelt sich bei der Sequenzierung des Viren-Genoms um eine aufwändige und langwierige Untersuchung. Ergebnisse gibt es mit etwa zwei Wochen Verzögerung. Deshalb wird nach positiven PCR-Tests auch nicht vorsorglich nach der Mutation gesucht, sondern nur bei begründeten Verdachtsfällen, so Kurath: „Indizien dafür sind eine hohe Inzidenz bzw. eine hohe Virenlast, ein hoher CT-Wert. Ganz Österreich schickt Verdachtsproben in das Zentrum für molekulare Medizin in Wien.“

1.800 Proben untersucht

Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) sagte am Mittwoch, derzeit werden 70 Verdachtsfälle geprüft. Insgesamt 1.800 Proben werden diese Woche zur Sequenzierung vorbereitet. Er spricht von der „schwierigsten Phase“ der Pandemie.

Suche auch in Abwässern

Nach dem Coronavirus und nach der neuen Mutation aus England wird auch im Abwasser der Kläranlagen gesucht. Proben werden laufend in Klagenfurt, Rosegg, Villach und Spittal entnommen. Auch hier sind die Ergebnisse bisher unauffällig. Allerdings treffen Ergebnisse auch hier mit teils wochenlanger Verzögerung ein, heißt es vom Studienleiter.

Dass sich das Coronavirus verändert ist laut Experten ganz normal und schon häufig seit März 2020 geschehen. Die neue Variante soll keine schwereren Verläufe bringen, doch durch die höhere Übertragbarkeit stecken sich mehr Menschen an. Wenn sich mehr Menschen anstecken, treten auch prozentuell mehr schwere Fälle und unter Umständen mehr Todesfälle auf. Bei der Sequenzierung erstellen Forscher quasi Stammbäume der Virusvarianten, um der Herkunft und der Verwandtschaft auf die Spur zu kommen.