Sogenannte „Blaue Briefe“ mit der Vorwarnung vor einem nicht Genügend seien auch heuer trotz der speziellen Coronavirus-Situation ausgeschickt worden, ungerechtfertigt, sagte Evelyn Kometter vom Dachverband der Elternvereine. „Teilweise auch wirklich klassenweise, wo Lehrer im Präsenzunterricht keinen Test bzw. keine Schularbeit geschrieben haben oder diese auch verschoben wurden. Da sind einfach die Blauen Briefe ausgesendet worden.“
Das sei auch in Kärnten vorgekommen und es seien Schüler betroffen gewesen, die normalerweise auf einem Gut oder einem Befriedigend stünden. Die Eltern hätten versucht, die Direktionen zur Rücknahme der Vorwarnung zu bewegen, sagte Kometter. „In einigen Schulen hat das geklappt. In vielen anderen Schulen aber nicht“. Sie wisse zwar, in welchen Schulen das passiert sei, die Namen dürfe sie aber nicht preisgeben.
Eltern erbost
Bildungsdirektor Robert Klinglmair sagte, es habe keinerlei Anfrage oder Beschwerde über derartige Briefe gegeben, er werde der Sache nachgehen. Am Dienstag konnte keine Schule ausgeforscht werden, die Briefe mit der Warnung vor einem nicht Genügend verschickt hatte.
Laut Kometter sind die Eltern erbost, denn einerseits hätten sie keine Planungssicherheit, ab wann tatsächlich wieder in den Klassen unterrichtet werde. Andererseits, weil die Leistungsbeurteilung nun offen sei. „Die Prüfungstermine schieben sich jetzt und es ist alles in der Schwebe. Es stellt sich die Frage, ob die Schüler in diesen Gegenständen die Möglichkeit haben, die Note auszubessern“, so Kometter.
Alternative Leistungsbeurteilung
Bildungsdirektor Klinglmair verweist auf die Regelung zur alternativen Leistungsbeurteilung z.B. über Arbeitsblätter und auch die Mitarbeit beim Distance Learning. Sollten Schüler hier fehlen, dann würden die Eltern sehr wohl mittels Briefe verständigt, sagte der Bildungsdirektor. Sollte sich der Start des Unterrichts in den Klassen nach hinten verschieben, werden die Bildungsdirektionen Informationen des Ministeriums erhalten und weitergeben.