Denkmal in Greifenburg Pirker
ORF
ORF
Kultur

Würdigungspreis für Peter Pirker

Im Dezember sind die Kulturpreise des Landes Kärnten vergeben worden. Den Hauptpreis erhielt postum der Choreograph Johann Kresnik. Aber es gab auch Würdigungspreise. Für Geistes- und Sozialwissenschaften wurde der aus Berg im Drautal stammende Historiker Peter Pirker ausgezeichnet.

Pirker wurde im Speziellen für seine Arbeit im Zusammenhang mit dem Terrorregimes des 3. Reiches gewürdigt. Sichtbar ist ein großes Mahnmal, das Pirker mit dem Künstler Hans Peter Profunser umgesetzt hat. Der Historiker und Politikwissenschaftler verwendete viele Jahre darauf, den Wehrmachts-Deserteuren und Widerstandskämpfern gegen das Naziregime einen gebührenden Platz in der Geschichte zu geben.

Denn vieles wird totgeschwiegen, Geschichtslügen gewinnen oft die Oberhand, aber es ist ja gerade der Job eines Historikers die geschichtliche Wahrheit freizulegen. Pirker bemühe sich etwas Geschehenes möglichst quellenbasiert und genau zu rekonstruieren. Danach gehe es darum auch zu erklären warum etwas geschehen ist.

Peter Pirker
ORF
Preisträger Peter Pirker

Namen der Opfer werden genannt

Gerade der Widerstand gegen die Nationalsozialisten war das gewichtigste Argument, dass Österreich nach 1945 wieder erstehen konnte. Jene mehr als 40 Menschen die im Drautal für ihr Aufbegehren gegen die Diktatur ihr Leben ließen, sind hier genannt. Es waren aufrechte Menschen, die über Jahrzehnte vielfach verachtet wurden.

Namen der Opfer in NS Mahnmal
ORF
Die Namen der Opfer sind im Denkmal verewigt

Es gab heftige Auseinandersetzungen und auch für die Angehörigen sei es schwierig gewesen, sich mit ihrer eigenen Familiengeschichte zu beschäftige, sagte Pirker.

Wahrheit steht im Vordergrund

Historische Wahrheit ist eben nicht immer angenehm, aber umso wichtiger ist es, dass unermüdlich daran gearbeitet wird, herauszufinden, wie es eigentlich gewesen ist. Ob aus der Geschichte gelernt wird, ist eine andere Frage.

Man brauche natürlich auch Menschen, die einem zuhören. Dies sei Pirker durch viele Veranstaltungen im Oberen Drautal gelungen. Auch die Einbeziehung der Angehörigen war wichtig, sagte der Historiker. Derzeit forscht Peter Pirker an der Uni in Innsbruck, zur Geschichte des Widerstands in Tirol. Und wie in Gesamt-Österreich Thema noch viel freizulegen.