Coronavirus Impfung Symbolbild
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Coronavirus

Impfauftakt in Kärnten erfolgt

In Kärnten ist am Dienstagvormittag mit der Coronavirus-Schutzimpfung begonnen worden. Für den ersten Impftag wurden vier Pflegeheime in den Bezirken Villach, Klagenfurt, Wolfsberg und Spittal/Drau ausgewählt. Dort wurden 282 Personen geimpft. Zehn Heime folgen am Freitag, weitere nächste Woche.

In Kärnten sind nach dem Auftakt zur Coronavirus-Impfung derzeit 6.640 Dosen Impfstoff verfügbar, hieß es am Mittwoch seitens des Landespressedienstes. Der Impf-Auftakt erfolgte am Dienstag in vier Alters- und Pflegeheimen, fortgesetzt wird am 8. Jänner in zehn weiteren Heimen. Bis Mitte Jänner sollen alle Impfwilligen – derzeit gibt es 1.188 Anmeldungen von Bewohnern und Mitarbeitern – geimpft sein.

„Freue mich auf meine Familie“

Journalisten waren beim Impfauftakt nicht zugelassen. Der Landespressedienst berichtete in einer Aussendung über die Reaktionen der Beteiligten. „Am meisten freue ich mich jetzt darauf, meine Familie zu Hause besuchen zu dürfen“, sagte Hedwig Melcher, Bewohnerin des Pflegeheims Maria Gail der Diakonie de la Tour in Villach, die unter den Ersten war, die eine Dosis erhielten.

Die Impfung war für die Heimbewohnerin überhaupt kein Problem und habe auch nicht weh getan. Sie hoffe, dass sich jeder Impfen lassen wird. Elfriede Tamegger wurde ebenfalls geimpft. Sie hoffe, dass durch die Impfung wieder Besucher in das Heim kommen können und bald wieder alles normal werde.

Coronavirus Impfung
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Hedwig Melcher bekam eine der ersten Impfungen

„Impfung ist Anfang der Wende“

Diakonie-Rektor Hubert Stotter: „Die Impfung ist der Anfang der Wende. Eine Wende zum Guten, die wieder Stabilität bringen wird.“ Die Pandemie habe soziale Beziehungen verunmöglicht: „Jeder Kontakt brachte Sorgen mit sich. Sorgen, jemanden zu infizieren. Die Schutzimpfung wird Leben retten und uns diese Last wieder nehmen.“ Im Pflegeheim der Diakonie de La Tour in Villach meldeten sich nur 40% der Mitarbeiterinnen für die Impfung an, aber immerhin 90 Prozent der Bewohnerinnen.

Pflegedienstleisterin Margot Schratzer Preiml hoffe, dass durch die Impfung der normale Arbeitsalltag wieder einkehrt und man nicht bei jedem Anzeichen einer Krankheit an das Coronavirus denken müsse. Sie machte die Impfung zuversichtlich, dass „die schweren Zeiten nun wieder leichter werden“, wie sie sagte. Sie habe sich für die Impfung entschieden, um sich wieder unbeschwert bewegen und wieder auf Urlaub fahren zu können.

Monika Karl sagte, dass sie wieder ohne de Angst davor jemanden anzustecken arbeiten gehen wolle und durch die Impfung hoffe sie auch, dass sie wieder Leute umarmen dürfe. Im Vorfeld der Impfung wurde auf mögliche Unverträglichkeiten und Allergien geachtet, betonte Impfärztin Ingeborg Juvan: „Jetzt wird es in erster Linie darum gehen, genaue Abläufe einzuhalten, bis früher oder später alles automatisiert und standardisiert abläuft.“ Neben den Mitarbeitern und Bewohnern der Heime wurden auch die Impfteams selbst mit der ersten Teilimpfung geimpft.

Ampullen enthalten mehr Impfstoff als angegeben

Während der Impfung stellte sich heraus, dass mehr Impfstoff in den Ampullen ist als angegeben, sagte Gerd Kurath vom Landespressedienst, der an Ort und Stelle war. Mindestens sechs statt der angegebenen fünf Dosen bekomme man heraus, hieß es demnach seitens der Experten.

Weiter geht es mit den zehn nächsten Heimen am Freitag. Kommende Woche folgen die restlichen Pflegeheime in Kärnten, danach ist das Personal der Covid-19-Stationen an der Reihe.

80 Neuinfektionen und vier Todesfälle

In Kärnten sind am Mittwoch vier neue Todesfälle in Zusammenhang mit Covid-19 gemeldet worden. Mit Stand 8.00 Uhr gab es 80 Neuinfektionen. 136 Infizierte wurden in einem Krankenhaus behandelt, 13 davon auf Intensivstationen. Insgesamt sind in Kärnten 542 Personen an oder mit dem Coronavirus verstorben. Am Dienstag gab es in Kärnten noch 194 Neuinfektionen und neun neue Todesfälle zu beklagen.