Pioniere Bundesheer Schnee
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Chronik

Pioniere schaufeln Dächer ab

Seit Montag ist die Straße ins Lesachtal wieder durchgehend für den Verkehr freigegeben. Am Dienstag haben 130 Pioniere des Bundesheeres in den von Schneemassen besonders stark betroffenen Gebieten damit begonnen, Dächer abzuschaufeln.

Der Schnee türmt sich im Lesachtal meterhoch und das macht sich auch auf den Gebäuden bemerkbar: Durchschnittlich 600 Kilogramm pro Quadratmeter lasten momentan darauf. Einige Kilometer weiter westlich, in Kötschach-Mauthen, sind es immer noch rund 500 Kilogramm.

60 Villacher Pioniere sind seit Dienstagvormittag im Lesachtal im Einsatz, um das Bildungszentrum und den Kindergarten in St. Lorenzen, sowie das Gemeindeamt in Liesing abzuschaufeln. Ein weiterer Zug ist in Kötschach-Mauthen auf der Volksschule, dem Altstoffsammelzentrum und der Aufbahrungshalle am Friedhof beschäftigt. Es gehe darum, die Gebäude zu entlasten und die Gefahr von Dachlawinen zu beseitigen, so Ralf Gigacher vom Militärkommando Kärnten: „Es kommt sowohl Kaderpersonal, als auch Rekruten zum Einsatz.“

19 öffentliche Gebäude werden von Schneemassen befreit

Das Rathaus in Kötschach-Mauthen dient dem Bundesheer derzeit quasi als Stützpunkt für die Koordination der Einsätze. Am Mittwoch soll das Dach des Krankenhauses Laas abgeschaufelt werden. Auch Schulen, Kindergärten und Gemeindeämter in Kirchbach und Dellach im Gailtal stehen auf dem Plan – in Summe derzeit 19 öffentliche Gebäude.

Landeskrankenhaus Laas außen Schnee
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Das Krankenhaus Laas liegt derzeit unter einer dicken Schneedecke

Einsatz unter besonderen Sicherheitsvorkehrungen

Es handle sich um einen gefährlichen Einsatz, bei dem die Soldaten teilweise mit Brust- oder Sitzgurten gesichert werden müssen, damit sie nicht von den Dächern abrutschen. „Dafür sind unsere Soldaten auch ausgebildet und gerade die Villacher Pioniere haben von den letzten Einsätzen viel Erfahrung, die sie mit einbringen“, so Hofmeister. Auch Sanitäter sind dabei, um bei eventuellen Unfällen rasch helfen zu können. Der Assistenzeinsatz soll bis Samstag dauern. Auch für mögliche Lawineneinsätze stehen Bundesheer-Soldaten auf Abruf bereit.

Dass der viele Schnee zu einer gefährlichen Last werden kann zeigte sich erst am Wochenende in Villach, wo ein Zelt-Vorbau einstürzte und sieben darunter parkende Autos beschädigte. Verletzt wurde niemand auch die Höhe des Schadens steht noch nicht fest.

Schneefräse Pioniere Bundesheer
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Mit Schneefräsen und Schaufeln werden die Dächer vom Schnee befreit

Es werden anstrengende Tage für die Pioniere sagte Christoph Hinteregger. Er sei froh, dass der Schnee sich durch die kalten Temperaturen nicht setzen konnte und somit relativ leicht von den Dächern geschauftel werden kann.

„Erhebliche“ Lawinengefahr

In Oberkärnten und in den Karawanken war die Lawinengefahr am Dienstag als „erheblich“ angegeben – Stufe drei der fünfteiligen Skala. Laut Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) soll es in der Nacht auf Mittwoch erneut schneien. Vor allem entlang der südlichen Landesgrenze und in Unterkärnten seien bis zu 15 Zentimeter Neuschnee möglich, so die Prognose. In den Tagen darauf sollen keine weiteren Niederschläge folgen.