Eine Galerie von Lawinenverbauungen im Hochgebirge
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Chronik

Schneemassen: Lawinengefahr weiterhin hoch

Nach den erneuten Schneefällen am Wochenende liegt die Lawinenwarnstufe in vielen Gebieten, vor allem in Oberkärnten, bei vier von fünf. Von Touren wird abgeraten. Am Montag wurde die Situation von den zuständigen Experten vom Hubschrauber aus beurteilt.

Wilfried Ertl vom Lawinenwarndienst des Landes sagte, dass die Lawinenverbauungen strichvoll seien. Derzeit sehe der Experte aber kein Problem, dass noch eine Lawine kommen könnte. Der Schnee habe sich gesetzt und durch den Sonnenschein entladen sich die Hänge, das wirke sich positiv auf den Schnee aus, sagte Ertl.

Skitouren zu gefährlich

Die Lawinengefahr bleibt aber Thema. Allein in den letzten Tagen kamen mehrere Tourengeher unter Lawinen, dabei passierte zum Glück nichts Schlimmeres. In den Karnischen Alpen, westlichen Gailtaler Alpen und in der Kreuzeckgruppen herrsche Lawinenwarnstufe vier. Dort sei an eine Skitour nicht zu denken, sagte Ertl.

In ganz Kärnten gebe es ein Triebschnee-Problem, weil es überall geschneit habe. Dadurch sei die Bindung zur Altschneedecke äußerst ungünstig, sagte der Lawinenexperte.

Dächer sollen abgeschaufelt werden

In der Gemeinde Lesachtal ist die Bundesstraße Richtung Osttirol wieder frei, auch die Seitenstraßen seine geräumt. Nun sei aber die Schneelast auf den Dächern ein Problem, denn „wir liegen zur Zeit bei etwa 500 bis 600 Kilo pro Quadratmeter“, sagte Bürgermeister Johann Windbichler.

Den Bürgern werde empfohlen, die Dächer abzuschaufeln, auch das Bundesheer werde in das Lesachtal kommen, um die öffentlichen Gebäude vom Schnee zu befreien, sagte Windbichler. So werde bereits vorbeugend gearbeitet, sollte noch mehr Schnee kommen.

Enorme Kosten durch Schneefälle

Nicht nur die Aufräumarbeiten beschäftigen die Gemeinden, sondern auch die durch den Schneefall verursachten Kosten. Bürgermeister Johannes Pirker aus Dellach im Drautal sagte, dass man den Schnee nicht nur schieben und fräsen, sondern natürlich auch transportieren müsse. Bis jetzt belaufen sich die Kosten auf knapp 100.000 Euro. Zur Zeit muss die Gemeinde diese Kosten alleine stemmen, Pirker erwarte sich aber Unterstützung vom Land.