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Wirtschaft

Suche nach Absatznischen im Export

Die Wirtschaftskammer hat am Montag Bilanz über den Export im ersten Halbjahr 2020 gezogen. Trotz Coronavirus-Pandemie wurden Waren um 288 Millionen Euro mehr ins Ausland geliefert als importiert. 2021 will man auf kleinere und alternative Absatzmöglichkeiten setzen.

Der erste Lockdown vor neun Monaten brachte bei den Exporten ein Minus von zwölf Prozent im Vergleich zum ersten Halbjahr 2019 mit sich. 2.500 Kärntner Betriebe verkauften Waren im Wert von 30,35 Milliarden Euro ins Ausland. Spitzenreiter bleibt Deutschland. Man rechnet damit, dass das zweite Halbjahr 2020 – was das Minus betrifft – besser aussehen werde. Wirtschafstreferent Sebastian Schuschnig (ÖVP) sagt, nach einer leichten Entspannung während der Sommermonate hoffe man darauf, dass sich das Exportminus im zweiten Halbjahr im einstelligen Bereich einpendeln werde.

Mandl: Stehen in den Startlöchern

In der Wirtschaftskammer blicke man jetzt in die Zukunft, sagt Präsident Jürgen Mandl. Man stecke in den Startlöchern und warte, bis Impfungen das Reisen wieder ermöglichen: „Wir haben auch Unternehmen und Einkäufer eingeladen, mit den möglichen PCR-Tests und allen Sicherheitsvorkehrungen hier zu sein. Wenn wir nicht hinaus können laden wir sie zu uns ein.“ Zum Beispiel Lebensmittelproduzierende Betriebe aus Kärnten seien ab Ende Februar in 24 Märkten von Galeria Kaufhof in Deutschland vertreten.

China weiter auf Platz 3 im Exportranking

Man setzt auf Messen, soweit möglich, ferne Märkte, aber auch verstärkt auf die Nachbarländer als Abnehmer. Laut Sebastian Schuschnig sei es in den vergangenen Monaten zu einer starken „Re-Europäisierung“ der Lieferketten gekommen, was neue Chancen mit sich bringe. Dennoch sei China – trotz Covid-19 – nach wie vor auf Platz drei im Exportranking. Man sehe daher im Abkommen zwischen der Europäischen Union und China große Potenziale.

Das Krisenjahr 2020 zeige, dass Kessel, Maschinen, Apparate, auch elektrische Maschinen und Holz als Exportgüter besonders gefragt seien. In Zukunft wolle man auch kleinere Wirtschaftsdelegationen losschicken. Bei Land und Kammer nennt man dies „Wirtschafstmissions-Schnellboote“.