Corona-Impfstoff
APA/HANS PUNZ
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Coronavirus

Ärztekammer: Pandemieplan fehlt

Am Dienstag beginnen auch in Kärnten die Impfungen gegen das Coronavirus, zunächst in Altenwohn- und Pflegeheimen. Geplant ist, dass bis zu den großflächigen Impfungen ab 12. Jänner weiter in Pflegeheimen geimpft wird. Ärztekammerpräsidentin Petra Preiss kritisiert, dass es keinen österreichweiten Pandemieplan gebe.

Bewohnerinnen und Bewohner von vier Pflegeheimen sind morgen die ersten, die in Kärnten gegen das Coronavirus geimpft werden. Die Impfteams, die hauptsächlich aus niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten bestehen, kommen dafür extra in die Pflegeheime. Der Ablauf der Impfung ist dann genau durchgetaktet, sagt Ärztkammerpräsidentin Petra Preiss: „Der Impfstoff wird von den Pflegeheimen schon im Voraus abgerufen und ist gekühlt vor Ort. Dann müssen die impfenden Kollegen die Zustimmungserklärung von den Patienten einholen und eine Anamnese erheben und schauen, ob Allergien oder Ausschlussgründe vorliegen. Der Impfstoff wird von speziell ausgebildetem Personal aufgezogen und verdünnt.“

Man sei gespannt, ob die elektronische Dokumentation der Impfungen funktionieren werde: „Das ist ein erster Testlauf für die Impftablets, weil es den Impfpass in der Endform derzeit noch nicht gibt.“

Preiss: „Alles wurde erst in den letzten Wochen erfunden“

Laut Preiss würde man derzeit rund um die Uhr, auch an den Feiertagen, arbeiten, um den reibungslosen Ablauf der Impfungen zu gewährleisten. Kritik übt sie an den, laut ihr, improvisierten Plänen für die Massenimpfungen. Es gebe Länder, in denen der Impfstoff bereits Tage oder Wochen früher vorhanden war und wo bereits Millionen Menschen geimpft wurden. Problematisch sei, dass in Österreich kein Plan für ein solches Szenario vorliege: „Wir haben keinen adäquaten Pandemieplan und keinen Plan für Massenimpfungen. Das ist alles in den letzten Wochen erfunden worden. Ich bin froh, dass wir Menschen haben, die das tun, aber dass sie es tun müssen, ist erbärmlich“, so Petra Preiss.

Weitere Pflegeheime bekunden Interesse an Impfungen

Offen war zuletzt auch, ob die Impfungen in Pflegeheimen bis zum großflächigen Impfstart am 12. Jänner weitergehfürt werden.

Vom Landespressedienst heißt es dazu, dass es geplant sei, auch die restliche Woche in Heimen zu impfen. Es ginge nur mehr um das Organisatorische. Einige Pflegeheime hätten schon Interesse angemeldet. Laut Ärztekammerpräsidentin Petra Preiss sei man derzeit auf der Suche nach Ärztinnen und Ärzten, die diese Impfungen durchführen.

Im Jänner sind alle Impfwilligen in Pflegeheimen geimpft

In einer Aussendung des Landes Kärnten betont Landeshauptmann Stellvertreterin Beate Prettner (SPÖ), dass alle die geimpferden wollen auch bis Ende Jänner geimpft werden. Es stehen bereits 6.000 Impfdosen zur Verfügung, wöchentlich kommen 2.000 dazu, so Prettner. Etwa die Hälfte der relevanten Gruppe habe sich bereits zur Impfung angemeldet.