Warnung vor Lawinengefahr
APA/JAKOB GRUBER
APA/JAKOB GRUBER

Hohes Risiko für Tourengeher

Seit 6.00 Uhr ist die Gailtal Straße (B111) von Birnbaum bis zur Landesgrenze Osttirol wieder für den Verkehr geöffnet. Zu mehr als 200 Einsätzen rückte die Kärntner Feuerwehr am Wochenende aus. Ein Großteil hatte dabei mit den Neuschneemengen zu tun. Ein Appell geht an die Tourengeher, sich dieser Tage keinen Gefahren auszusetzen.

Die Schwerpunkte der Einsätze lagen vor allem in den Bezirken Spittal an der Drau, Villach-Stadt und Villach-Land, sowie Feldkirchen und Klagenfurt-Land. Aufgrund der Schneefälle der vergangenen Tage ist die Lawinenwarnstufe in alpinen Gebieten noch immer erheblich oder sogar groß.

Lage soll aus der Luft beurteilt werden

Am Montag sollen – sobald es die Sicht zulässt – Erkundungsflüge mit den Mitgliedern der örtlichen Lawinenkommissionen starten, um die Lage im Westen Kärntens zu beurteilen. Es sollen mehrere Täler in Oberkärnten, bis nach Bad Bleiberg, beflogen werden, um dann entscheiden zu können, ob zum Beispiel die B111 von Kötschach Mauthen ins Lesachtal und weiter nach Sillian wieder geöffnet werden kann. Ausweichen ist großräumig über die B100 möglich. Gesperrt war die Gailtal Straße auch weiterhin von Birnbaum Richtung Kötschach.

Freigegeben wurde mit Montag 9.00 Uhr die Goldeck Panoramastraße. Die Straße ist mit Winterausrüstung befahrbar, teilte die Gemeinde Stockenboi mit.

Triebschneeablagerungen bergen Gefahren

Auch die Lawinenverbauungen werden begutachtet. Diese sind über weite Strecken voll, können also weitere Neuschneemassen nicht mehr zurückhalten. Wilfried Ertl vom Lawinenwarndienst appelliert an Tourengeher, sich keiner Gefahr auszusetzen: „Wenn man bei Gefahrenstufe vier unterwegs ist, gehört auch bei geringer Steilheit viel Erfahrung dazu, um die Gefahr abschätzen zu können. Beim letzten Schneefall kam erschwerend hinzu, dass der Wind in höheren Lagen bei den Schneemengen, die es zum Beispiel im Südwesten gab, zu umfangreichen Triebschneeablagerungen geführt hat.“ Es reiche laut Ertl bereits eine geringe Zusatzbelastung, die schon bei einem einzigen Tourengeher ausgehe, um Lawinen auszulösen.

Auch der Bürgermeister von Bad Bleiberg, Christian Hecher, rät von Touren auf den Dobratsch zurzeit dringend ab: „Wenn man weiter denkt, dass im Notfall auch Helfer ausrücken müssen, wenn etwas passiert, appelliere ich zu schauen, welche Lawinengefahr droht. Man sollte sich nicht unnötig in Gefahr begeben.“ Laut Lawinenwarndienst Kärnten werde die Lawinengefahr in den kommenden Tagen nachlassen, weil sich der Schnee schon jetzt zu setzen beginne.

Skifahrerin nach Sturz mittels Hubschrauber geborgen

Eine 32 Jahre alte Skifahrerin aus Wiener Neustadt kam auf der Schafalmhöhe bei Bad Kleinkirchheim in 1.800 Meter Seehöhe zu Sturz und konnte nicht mehr weiterfahren. Ihr Begleiter musste einen Notruf absetzen. Die Frau wurde von der Bergrettung Radenthein-Nockberge erstversorgt und musste anschließend vom Rettungshubschrauber Alpin 1 mittels Seil geborgen werden. Sie wurde in das LKH Villach gebracht.