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Coronavirus

CoV: Weiterhin hohe Zahlen in Kärnten

Die Zahlen der positiv getesteten Personen in Kärnten ist leicht zurückgegangen. Das täuscht aber über das grundsätzlich zu hohe Niveau in Kärnten hinweg. Kärnten ist mit 200 Infizierten pro 100.000 Personen in den letzten sieben Tagen deutlich über dem Durchschnitt

Österreichweit sind es über die letzten sieben Tage 160 Infizierte pro 100.000 Personen (7-Tage-Inzidenz). Mit 500 Infizierten hochgerechnet auf 100.000 Personen ist Hermagor im vergangenen Monat negativer Spitzenreiter, bestätigte Bezirkshauptmann Heinz Pansi. Er sehe aber keine Notwendigkeit, die am Sonntag auslaufende Maskenpflicht an bestimmten Plätzen im Freien zu verlängern oder andere Verordnungen zu erlassen. Er rufe die Bevölkerung dazu auf, sich an die Abstandsregeln zu halten.

Ansteckungen vor allem im privaten Bereich

Zwei Drittel aller Ansteckungen passieren im privaten Bereich, das zeigt eine Auswertung der Zahlen. Das bedeutet, ein großer Teil der Bevölkerung befolgt das Abstandhalten nicht ausreichend. Andere sind wiederum sehr beunruhigt, wie die Musiklehrerin Friedegund Rainer aus Hermagor. Sie mache sich Sorgen, dass Österreich europaweit ziemlich am Schluss liege und denke, dass die Bevölkerung mehr Möglichkeiten zum Testen brauche, diese werden aber nicht angeboten.

Angebot und Nachfrage wichtig für Tests

In Hermagor gebe es nur für konkrete Verdachtsfälle Testmöglichkeiten, nicht aber für die breite Bevölkerung. Rainer müsse nach Kötschach-Mauthen oder Villach fahren, um sich testen zu lassen. Sie wünsche sich einen leichteren Zugang zu Tests. „Wenn ich denke, dass ich schwanger bin, mache ich auch einen Test und weiß, ob ich es bin“, sagte Rainer.

Laut dem Krisenkoordinator des Landes, Gerd Kurath, seien allgemein zugängliche Tests von Angebot und Nachfrage abhängig. Bei den nächsten Massentests von 15. bis zum 17. Jänner werde es in 72 Gemeinden Teststraßen geben, sicher auch wieder in Hermagor.

Verordnungen sorgen für Verwirrung

Musiklehrerin Rainer sieht bei Maßnahmen und Verordnungen eine Schieflage. Für sie als Musikerin sei es unverständlich, dass man am Nassfeld einfach Skifahren dürfe, aber das ganze Konzertleben lahmgelegt sei.

Europaweit sorgt die in Großbritannien neu aufgetretene und ansteckendere Virusmutation B117 für Unruhe. Italien verlegte am Samstagabend den Start der Skisaison nach hinten, deutsche Bundesländer verlangen eine Verlängerung des Lockdowns. Diese Gebiete haben deutlich bessere Zahlen als Österreich. Die Mutation des Coronavirus ist laut Aussagen von Gerd Kurath vom Landespressedienst in Kärnten noch nicht aufgetreten.

Zwei weitere Todesopfer

Fast 21.500 bestätigte Coronafälle gab es seit Ausbruch der Pandemie in Kärnten. Aktuell sind 1340 Menschen infiziert. Das sind um 159 mehr als gestern. Seit gestern sind zwei Personen gestorben, die Zahl der Opfer liegt damit gesamt bei 527.