Bild einer Lungenuntersuchung
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Gesundheit

CoV-Spätfolgen: Experten raten zu Kontrolle

Fast 21.500 bestätigte Coronafälle gab es seit Ausbruch der Pandemie in Kärnten. Aktuell sind 1340 Menschen infiziert. Lungenfachärzte raten den Patienten nach der Genesung dennoch zu Nachkontrollen, um langfristige Lungenschäden zu vermeiden.

Das Patientenaufkommen in der Klagenfurter Ordination von Lungenfacharzt Othmar Haas veränderte sich in diesem Winter stark: Es sind weniger Patienten mit Infekten zu behandeln, dafür sind ein Drittel jener, die in seine Praxis kommen, Menschen, die eine Coronavirus-Erkrankung hinter sich und immer noch Beschwerden haben.

Neben Geruchs- und Geschmacksstörungen und einem Leistungsverlust gebe es auch viele Atemwegsbeschwerden, die zu behandeln sind, so Haas: „Einerseits betreffen sie die Bronchien. Die Patienten haben über lange Zeit einen extrem trockenen, sie störenden Husten. Wenn das Rippenfell gereizt war haben die Leute das Gefühl, als wenn ein Gürtel um ihren Brustkorb festgezogen werde. Bei jedem achten bis zehnten Patienten sieht man im Bereich der Lunge deutliche Entzündungszeichen und Restinfiltrate. Gerade für davon betroffene Patienten ist eine Nachkontrolle zu empfehlen.“

Bei Lungeninfiltraten körperliche Anstrengung meiden

Es sind dies vor allem jene Patienten, die – während der Erkrankung – Atemnot verspürt hatten. Sie sollten in jedem Fall ihre Lungen kontrollieren lassen, so Haas: „Bis sich die Infiltrate nicht gebessert haben und zurückgegangen sind sollten sie sich in ihrer körperlichen Leistung zurückhalten und nicht allzu schwere Tätigkeiten durchführen.“

Mit Medikamenten können die Beschwerden etwas gelindert werden, so der Lungenspezialist: „Bei allgemeinen bronchitischen, viralen und postviralen Symptomen kann man inhalativ Medikamente geben. Cortison kann etwas beruhigen. Schmerzen muss man eher mit Schmerzmitteln behandeln. Bei Lungeninfiltraten kann in ausgewählten Fällen ein Cortisonpräparat als Medikament zum Schlucken eingenommen werden.“ Mit Nebenwirkungen sei zu rechnen, weshalb diese Behandlungen nur unter ärztlicher Kontrolle erfolgen können, so Haas.

Experte rät zu Kontrolle nach Atembeschwerden

Eine Nachkontrolle wird innerhalb der ersten 14 Tage bis einen Monat nach der Quarantäne empfohlen, so der Lungenspezialist: „Je mehr jemand Atembeschwerden hatte und je mehr er gefiebert und gehustet hat desto dringlicher ist es.“