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Wirtschaft

„Click & Collect“: Möglich, aber oft schwierig

Kärntens Händler sind weiter zu wenig im Internet aktiv. Das ist einer der Gründe, warum sie nun das Angebot Click & Collect kaum nutzen können. Der Handelsverband schätzt, dass nur etwa zehn Prozent der Umsätze durch die Möglichkeit der Bestellung und Abholung durch die Kunden abgefedert werden können.

Die Umsatzeinbußen durch den dritten Lockdown sind enorm, so rechnen Handelsforscher der Johannes Kepler Universität Linz mit knapp 1,9 Milliarden Euro an Umsatzverlusten für den heimischen Handel. Der Handelsverband beziffert die Einbußen gar mit drei Milliarden Euro.

Im Gegensatz zu den beiden ersten Lockdowns hat der Handel nun aber die Möglichkeit bestellte Waren vor Ort im Geschäft abholen zu lassen.

Verhaltene Umsatzhoffnungen

Seit dem ersten Lockdown im Frühjahr pochte der Handel auf die Einführung dieser Regelung, die jetzigen Umsatzerwartungen durch diese Möglichkeit sind jedoch äußerst verhalten. Weniger als zehn Prozent der erwarteten Umsatzverluste im Einzelhandel können, laut Handelsverband, durch die „Click & Collect“-Regelung kompensiert werden.

Die Wirtschaftskammer Kärnten begrüßt die Möglichkeit für den stationären Handel. „Es ist ein positives Zeichen für die Kärntner Händlerinnen und Händler, Click & Collect anbieten zu können. Das war in den ersten beiden Lockdowns nicht der Fall. Da konnte das ausschließlich die Gastronomie machen. Jetzt ist die Ungleichheit aber aufgehoben und auch Händler dürfen das anbieten. Es ist aber ein Tropfen auf den heißen Stein und es macht keinesfalls die Umsatzausfälle wett, die durch den Lockdown zu beklagen sind", so Spartenobmann Raimund Haberl.

Viele Händler baulich oder digital noch nicht bereit

Es hänge auch sehr stark von den Möglichkeiten der Händler ab, ob sie überhaupt Click & Collect anbieten können. Viele würden zum Beispiel über keine Laderampe oder bauliche Gegebenheiten verfügen, die dafür nötig seien.

Der Wirtschaftskammer-Spartenobmann appelliert an die Kunden bei inländischen Online-Anbietern zu kaufen und so den österreichischen Handel zu stärken. Unterdessen rechnet der Handelsverband, dass weniger als zehn Prozent der Händler auf diese zusätzliche Absatzmöglichkeit zurückgreifen werden oder können. Insbesondere Möbelhändler und der Baustoffhandel dürften von „Click & Collect“ profitieren. Viele Händler seien aber digital noch nicht für das System gerüstet.