Skigebiet Innerkrems
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Chronik

Mehr Kontrollen in Skigebieten angeordnet

Nach dem Massenansturm auf manche Skigebiete am Weihnachtswochenende, hat der Bund mit Verschärfungen reagiert. Mittels Erlass wurden die Behörden aufgefordert, die Sicherheitsvorkehrungen stärker zu kontrollieren. Bis 11. Jänner wird ein Bericht erwartet. Die Kärntner Liftbetreiber verweisen auf „funktionierende Sicherheitskonzepte“.

Die Bilder von Staubildungen vor Liftanlagen und Menschenansammlungen in den Skigebieten am Weihnachtswochenende waren verstörend. Auch in Kärnten musste etwas die Zufahrt ins Bodental gesperrt werden, die Parkplätze am Klippitzthörl waren überlastet und im Skigebiet Weinebene sei die Kapazitätsgrenze erreicht worden, wie es hieß – mehr dazu in Sperre nach Besucheransturm im Bodental (kaernten.ORF.at; 27.12.2020).

Skifahren Turracherhöhe Lockdown
ORF/Peter Mat’ha
Die Skigebiete waren zu den Weihnachtsfeiertagen gut besucht

Seilbahnwirtschaft: Konzepte funktionieren

Derzeit hält sich der Andrang auf die Kärntner Pisten und Lifte in Grenzen, wohl auch wegen des anhaltenden Schneefalls und der Bewölkung, sagte der Sprecher der Seilbahnwirtschaft in Kärnten, Manuel Kapeller-Hopfgartner.

„Wir blicken in Kärnten sehr gelassen auf diesen Erlass. Wie erwartet war unsere Probe das Wochenende während der Weihnachtsferien. Da haben wir geschaut, ob unsere Sicherheitskonzepte und die Risikoanalyse funktionieren. Und es hat funktioniert, wir haben in allen Skigebieten einen sehr geordneten Ablauf garantieren können.“

Weiter Kritik an Take-Away-Regelung

Verständnis zeigt der Seilbahnsprecher für die Kritik der Hüttenwirte an der Almhüttenverordnung. Die Wirte sprechen ja von Ungleichbehandlung. Es dürfen ja nur jene Hütten Speisen zum Mitnehmen (Take-Away) anbieten, die über eine öffentliche Straße erreichbar sind, etwa im Bereich der Talstationen oder bei Parkplätzen. Das führe erst Recht zu Menschenansammlungen, kritisieren die Hüttenwirte. Tatsächlich würden diese Hütten mit Take-Away-Angebot derzeit regelrecht gestürmt, sagte Kapeller-Hopfgartner.

„Es wäre natürlich sehr wünschenswert, wenn weitere Betriebe aufsperren dürften, die dieses Take-Away-Angebot zur Verfügung stellen könnten, wenn man hier einfach noch einmal eine bessere Entzerrung bieten könnte.“ Eine hohe Akzeptanz gäbe es für den verpflichtenden Mund-Nasenschutz. Menschen würden die FFP2-Masken auch dort tragen, wo sie es gar nicht müssten, sagte Kapeller-Hopfgartner.

Ärzte warnen: Nasse Masken werden wirkungslos

Auf einen bedingten Schutz der Masken beim Skifahren machen unterdessen immer mehr Mediziner aufmerksam. Schneefall würde die Masken von außen, Kondenswasser von innen rasch nass und damit wirkungslos werden lassen, sagte Othmar Haas, stellvertretender Fachgruppenobmann für Lungenkrankheiten in der Ärztekammer.

Man müsste sich – je nachdem wie lange man Skifahren geht – überlegen, die Maske mindestens zwei bis drei Mal zu wechseln, sagte Haas, um immer eine trockene Maske zu haben. „Da kann sich jeder überlegen wie realistisch das ist. Daher klingt Maskenpflicht zwar schön, aber wenn die Maske nichts wert ist, dann ist das aus meiner Sicht bedenklich.“