Handgemachtes Holzpferd von Walter Tischler aus Bad Eisenkappel
Walter Tischler
Walter Tischler
Lifestyle

Handgemachte Holzpferde zum Trainineren

Stecken- und Schaukelpferde waren gestern, Trainingspferde aus Holz sind heute der Renner bei Kindern. Genau solche baut Walter Tischler aus Bad Eisenkappel in seiner Werkstatt. Drei Exemplare fertigte er bisher für Verwandte und Freunde mit viel Leidenschaft und Liebe zum Detail.

Walter Tischler heißt nicht nur so, sondern er ist auch gelernter Tischler. Weil er in diesem Beruf wenig verdiente arbeitet er jetzt in einem großen Unternehmen als Gabelstapelfahrer. Das Bauen von Holzpferden ist jedoch sein Hobby: „Holz war schon immer meine Leidenschaft, weil ich Bau- und Möbeltischler bin. In diesem Bereich gibt es eigentlich nur Herausforderungen.“

Zum Trainieren und Spaß haben gemacht

So erfand er ein hölzernes Trainingspferd für Kinder: „Sie können aufsteigen, abspringen, darauf herumturnen und Spaß in der freien Natur haben.“ Auf diesem hölzernen Tier können nicht nur Kinder großen Spaß haben, sondern sie können auch das Reiten üben: „Der Körper ist rund. Man muss eine gerade Haltung einnehmen, um nicht hinunter zu rutschen.“

Das erste Pferd bastelte er im Frühjahr, während des ersten Lockdowns, für seine Enkelkinder. Die Idee dazu hatte eigentlich seine Tochter. Als es ausgeliefert und seinen Enkerln übergeben wurde, war es „ein Spektakel hoch fünf“, sagt Tischler: „Es saßen nicht nur die Kinder drauf, sondern auch meine Tochter und ihr Mann. Alle waren begeistert.“ Das zweite Exemplar gab der Nachbar in Auftrag, dessen Enkel garnicht mehr hinunter wollte, erzählt Walters Frau Gabriele. Das dritte Holzpferd bekam eine Freundin.

Holzpferd entsteht
Walter Tischler
Das Holzpferd nimmt langsam Form an

Querverleimtes Lärchenholz sorgt für Stabilität

Wenn man genug Platz hat, kann man es auch in einem Raum aufstellen. Das Pferd hat eine Schulterhöhe von rund 90 Zentimetern. Den Körper kann man sich wie eine waagrechte Tonne vorstellen, auf der man sitzen kann. Sie ist auf vier Holzbeinen angebracht. Walter Tischler sagt, Körper und Beine des Tieres bestehe aus fünf querverleimten Schichten aus Lärchenholz.

Kopf von Holzpfert
Walter Tischler
Kopf des Trainingspferdes

Tatkräftige Unterstützung auch von Ehefrau

Bis es fertig ist werden 40 bis 50 Stunden an dem hölzernen Tier gearbeitet. Gabriele Tischler hilft bei Leim- und Hobelarbeiten, sowie beim Zusammenbauen, wenn es ihre Zeit – neben Haushalt und Kochen – zulasse: „Ich bin wie sein Lehrmädchen und kann nur seinen Anweisungen folgen, weil ich oft nicht genau weiß, worum es geht. Er ist ja vom Fach, nicht ich.“

Der grobe Zuschnitt braucht alleine vier bis sechs Stunden. Brust- und Heckteil werden als erstes ausgeschnitten und gehobelt: „Scharfe Kanten werden abgerundet, damit sich die Kinder nicht weh tun. Der Kopfteil wird dann in den Brustteil mit einer Fräse eingelassen. Das heißt, er wird versenkt, fix verleimt und von hinten fix verschraubt.“

Mit zwei Freunden kontrolliert Walter Tischler die Robustheit des Pferdes, das diesen „Sitztest“ bestand: „Es ist wirklich zu hundert Prozent sicher.“

Handgemachtes Holzpferd in Werkstatt
Walter Tischler
Hier fehlen nur noch Mähne und Schweif

Mähne besteht aus ausgekämmtem Hanfseil

Der Schweif ist aus Holz, aber auch die Mähne darf nicht fehlen. Sie wird mit einem gedrehten Hanfseil gemacht: „Das Hanfseil wird aufgeknüpft und ausgekämmt, sodass es fast aussieht wie richtiges Pferdehaar. Es ist ziemlich weich, sodass sie die Kinder gerne angreifen.“