Immer mehr junge und ältere Menschen sind auf Lebensmittel, Kleidung, Hygiene- und Haushaltsartikel angewiesen, sagt Katrin Starc von der Caritas. In „normalen“ Jahren – vor der Coronavirus-Pandemie – wandten sich zwischen 50 und 80 Personen täglich an die Hilfseinrichtung. Momentan sei es schwer, eine konkrete Bilanz zu ziehen, da ein Teil der Beratung und Betreuung direkt vor Ort oder an der Türe erfolge.

Immer mehr Familien benötigen Hilfe
Die Tagesstätte betreten und dort Mittag essen dürfen derzeit nur Obdachlose und jene derzeit 20 Klienten der Caritas, die in der Notschlafstelle übernachten:"Es gibt aber ganz viele andere Leute, die zu uns kommen. Die zum Beispiel früher obdachlos waren und jetzt eine Wohnung haben und nach wie vor unsere Unterstützung brauchen. Wir können sie nur vor der Türe betreuen."
Neben den ehemaligen und derzeit Obdachlosen sind auch immer mehr Familien auf die Unterstützung der Caritas angewiesen, sagt Starc. Bei der Lebensmittelausgabestelle LEA werden seit Beginn der Pandemie Termine vergeben. Es würden seither vermehrt Personen vorbeikommen, die ihren Job verloren haben oder wo ein wesentlicher Teil des Familieneinkommens durch Arbeitsplatzverlust weggefallen sei. „Viele können sich dadurch nicht einmal das Nötigste mehr leisten“, so Starc.

Es fehle generell die Wärme, sagt Starz: „Wir können vielfach keine langen Gespräche führen, weil viele Leute warten und jeder mithört. Es ist eine schwierige Situation für uns.“

Volksküche bietet warmes Essen zum Mitnehmen an
Dass es immer schwieriger wird, zeigt sich auch in der Volksküche in Klagenfurt. Vor Ort essen ist derzeit nicht möglich, abholen aber schon, sagt Annemarie Simtschitsch von der Volksküche. Die Leute würden sich daran halten und dankbar dafür sein, das Angebot in Anspruch nehmen zu können.

Laut dem Klagenfurter Sozialreferenten Jürgen Pfeiler (SPÖ) habe es eine um 50 Prozent gesteigerte Nachfrage nach warmem Essen gegeben.

Auch Ansuchen um Hilfe in besonderen Lebenslagen haben zugenommen, alleine in Klagenfurt um 15 Prozent. Auch um Mindestsicherung suchen immer mehr Menschen an.