Vorhängeschloss mit Kette an Eingangstür
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Kultur

2020 war schwieriges Jahr für Kultur

Als echter Spielverderber hat sich das Coronavirus in diesem Jahr für die Kultur erwiesen. Im Gegensatz zum über weite Strecken geöffneten Handel blieben Veranstaltungen, Konzerte und auch das Theater verboten. Viele Kunst- und Kulturschaffenden fühlen sich wenig wertgeschätzt.

2020 ist das Jahr, das niemand mehr will, man muss es einfach so sagen: Nicht-Premieren, Absagen und geschlossene Häuser waren heuer die Regel. Ein Beispiel ist das Stadttheater, wo heuer nur drei Premieren stattfinden konnten. Mit dem ersten Lockdown kam das kulturelle Leben im März erstmals völlig zum Erliegen. Über das Jahr gesehen ging es dann, je nach gültiger Verordnung, einmal auf- dann wieder abwärts.

Vorhang im Klagenfurter Stadttheater schließt sich
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Vorhang auf, Vorhang zu im Stadttheater

Kreativität im Lockdown

Viele Künstler nützten die Isolation aber auch und machten das Leben in der Krise zum Thema, so etwa Robert Schabus in seinem Lockdown-Film AB:STAND – mehr dazu in Film über Angst und Sorgen wegen CoV.

Die Musik zur krisengschüttelten Gegenwart fingen die Recordings of Now ein. Beim CD-Projekt kamen mehr als 32.000 Euro Soforthilfe für die Künstler zusammen.

Jahresrückblick 2020 Kultur

Bekannt Formate in neuer Technik

Recht schnell wurde heuer eines klar: neue Zeiten brauchen auch neue Formate. Der Bachmannpreis Digital gab im Juni in Internet und Fernsehen ein starkes internationales Lebenszeichen von sich und kürte die 80-jährige Helga Schubert zur Gewinnerin – mehr dazu in bachmannpreis.ORF.at.

TddL 2020: Das Studio bei der Preisverleihung
ORF/Johannes Puch
Der digitale Bachmannpreis

Als eines der ersten Theater überhaupt in Österreich sperrte kurz darauf das klagenfurter ensemble wieder auf, verlegte das Pandemiefestival aber virusbedingt ins Freie. Später wanderten viele Theaterproduktionen wegen anhaltender Planungsunsicherheit wieder ins Netz, wie auch Stücke der neuenbühnevillach, die gegen Eintritt gestreamt wurden.

Das klagenfurter ensemble spielt im Freien
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Das klagenfurter ensemble spielte im Freien mit großen Abstand

Carinthischer Sommer speckte ab

Dem Virus erfolgreich trotzten im Rahmen von 100 Jahre Kärntner Volksabstimmung auch viele Projekte von CARINTHIja 2020, zum Beispiel eine Wanderausstellung, die mitunter auch auf dem Großglockner Station machte – mehr dazu in Höchstgelegene Schau Österreichs eröffnet.

Die Krise regte Kärntens Künstler aber nicht nur auf, sondern auch an, etwa zum Villacher Cofestival. Auch der Carinthische Sommer pokerte hoch und fand in abgespeckter Form statt – mehr dazu in Carinthischer Sommer wurde eröffnet.

Weit mehr als ein Ersatz für das abgesagte Klagenfurt Festival waren den Sommer über die Donnerszenen in den Innenhöfen, bei gratis Eintritt gibt es Freiluftkultur.

In den Innenhöfen und in Zelten wurde im Sommer gespielt
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Donnerszenen bot Musik im Freien

Theaterwagen durfte fahren

Als kärntenweiter Stimmungsaufheller agierte das Ensemble Porcia mit seiner Coromödie – mehr dazu in Porcia startet kärntenweite „Coromödie“. Das zu feiernde 60-Jahr-Jubiläum wurde aber ins nächste Jahr verschoben.

Das Konzert frei Haus fand ohne Publikum im Internet statt
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Konzert frei Haus mit bekannten Künstlern spielte Geld für Licht ins Dunkel ein

Dem zweiten Lockdown geschuldet durfte das ORF-Landesstudio heuer ein zweites Highlight in die Wohnzimmer bringen: Mit dem Livestream-Konzert „Frei Haus“ zugunsten von Licht ins Dunkel. Namhafte Künstler traten live, ohne Publikum, im ORF-Theater auf, gestreamt wurde online.

Johann Kresnik bekam postum den Landeskulturpreis
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Johann Kresnik bekam den Landeskulturpreis postum

Im Dezember gingt der Landeskulturpreis 2020 postum an den 2019 verstorbenen Choreographen Johann Kresnik – mehr dazu in Postume Verleihung Landeskulturpeis. Licht am Ende des Tunnels – ist noch – keines in Sicht, die Krise bleibt nach wie vor für die Kultur existenzbedrohend.