Gesundheit

Besuchsverbot in Pflegeheimen beendet

Am Mittwoch läuft das Besuchsverbot in Pflegeheimen aus und wird nicht verlängert, bestätigt das Land Kärnten. Die Zahl der Infizierten in den Kärntner Pflegeheimen habe sich um 350 verringert. Ab 17. Dezember gilt damit die bundesweite Verordnung auch in Kärnten.

Die bundesweite Regelung erlaubt einen Besuch pro Woche. Der Besucher hat entweder ein negatives Testergebnis vorzuweisen oder eine FFP2-Maske zu tragen. „Bei der morgigen Konferenz mit Minister Rudolf Anschober werde ich mich sehr für eine Sonderregelung über die Weihnachtszeit einsetzen“, sagte Gesundheits- und Soziallandesrätin Beate Prettner (SPÖ). Ausgänge sind selbstverständlich erlaubt (das waren sie zu jeder Zeit). Dauert ein Ausgang, beispielsweise ein Verwandtenbesuch, länger als 24 Stunden, wird der Heimbewohner bei seiner Rückkehr einem Test unterzogen.

Heimbewohner werden einmal wöchentlich getestet

Das Testangebot für die Heimmitarbeiter bleibt vorerst bis Jahresende aufrecht. „Ich hoffe sehr, dass die Trendumkehr nachhaltig ist – und die Zahl der Infizierten nicht wieder steigt. Die vergangenen Tage waren eine gemeinsame Kraftanstrengung aller Betroffenen“, sagte Prettner.

Die Sitzung von Prettner mit den Pflegeheimbetreibern am Dienstagnachmittag ergab, dass die Heimbewohner nun einmal wöchentlich getestet werden, sofern es körperlich und geistig möglich ist.

Besuchsverbot in Heimen aufgehoben

Das Besuchsverbot in Senioren- und Pflegeheimen wird nicht verlängert. Es gelten aber strenge Hygienemaßnahmen und Richtlinien für Besuche.

AMS zahlt Heimmitarbeiter zur Unterstützung

Weil das Besuchsverbot bereits mehr als einen Monat andauert, wurde bereits Kritik von Angehörigen laut. Gerade in der Weihnachtszeit wollen besonders viele Menschen ihre Angehörigen in Pflegeeinrichtungen und Seniorenheimen besuchen. Für das recht aufwendige Besuchermanagement bietet das Land Kärnten in Kooperation mit dem AMS den Heimen eine kostenlose Unterstützung an. Konkret wird jedem Pflegeheim ein Mitarbeiter zur Verfügung gestellt, der im ersten Monat zur Gänze vom AMS bezahlt wird. „Im zweiten Monat werden die Kosten zu 100 Prozent vom Land Kärnten übernommen“, sagte die Gesundheitsreferentin.

Herausforderung für die Heime

Es ist eine Erleichterung, aber auch eine große Herausforderung, die nun auf die Heime zukommt, sagte Hansjörg Szepannek, der Pressesprecher der Diakonie de La Tour, die acht Heime in Kärnten betreut. Man müsse die Besuche koordinieren, die Tests kontrollieren, die Maskenpflicht müsse eingehalten werden und man müsse schauen, dass nicht zu viele Besucher gleichzeitig kommen, so Szepannek.

Mit Stand Montagabend waren in Kärnten noch 35 Heime von Infektionen betroffen, insgesamt gab es 455 Covid-19-Infizierte. 323 davon waren Bewohner, die übrigen Fälle betrafen das Pflegepersonal.

FPÖ für Gratistests

Der Kärntner FPÖ-Landesparteibomann Gernot Darmann begrüßte in einer Aussendung den Plan, dass jeder seine Angehörigen im Pflegeheim besuchen darf, wenn er einen aktuellen negativen Coronavirus-Antigentest vorweisen könne. Das fordere er schon seit Monaten, so Darmann. Unverständlich sei aber, dass die zuständige Referentin Beate Prettner davon ausgehe, dass die Angehörigen für diesen Test zahlen müssen. Es könne nicht von der Größe der Brieftasche abhängen, ob man Angehörige besuchen darf oder nicht.

Zudem forderte die FPÖ die vom Bund versprochene Steuerfreiheit für Aufwandsentschädigungen für Helfer bei den Massentests. Das Team Kärnten verlangte am Dienstag Steuerfreiheit bei der Anschaffung von Einsatzgeräten der Feuerwehr.

ÖVP: Auch ohne Test Besuch möglich

ÖVP-Klubobmann Markus Malle wies darauf hin, dass ein Besuch von Angehörigen in Pflegeheimen auch ohne Coronavirus-Test möglich sei. Die Regelung für Besucher von Pflegeheim-Bewohnern sei eindeutig: Wer kein negatives Testergebnis vorweisen könne, dürfe trotzdem ins Pflegeheim, sofern er während des Besuchs durchgehend eine FFP2-Maske trage. Keineswegs sei ein Besuch also von finanziellen Möglichkeiten der Familie abhängig.