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Coronavirus

Land mit Testrate zufrieden

Die 106.188 Menschen, die sich von Freitag bis Sonntag haben testen lassen, sind rund 19 Prozent der Kärntner Bevölkerung. Das Land zeigte sich aber zufrieden, denn es gebe ja zusätzlich die Berufsgruppentests. So gesehen betrage die Testrate rund 30 Prozent.

Ab 8. Jänner sollen die Massentests wiederholt werden, in Villach und Klagenfurt werden regelmäßige Teststraßen noch vor Weihnachten überlegt. Am Montag hieß es in einem Pressegespräch, man habe mehr erwartet, dennoch können man von einem guten Ergebnis sprechen.

Zähle man die vorangegangenen Testreihen in den Blaulichtorganisationen, Gesundheitsbetrieben, Schulen und Unternehmen dazu und berücksichtigt auch jene Menschen, die bereits positiv getestet wurden, dann, so Landeshauptmann Peter Kaiser komme man auf rund 147.000 Personen, die in diesem Zeitraum getestet worden seien.

Ranking der testwilligsten Gemeinden

Diese Durchtestungsrate von rund 30 Prozent spiegle sich in einigen Gemeinden wider. SPÖ-Landesrat Daniel Fellner, der für die Durchführung der Massentests verantwortlich zeichnete, sagte, in der Gemeinde Weißensee habe man mit 37,58 Prozent der Gesamtbevölkerung den ersten Platz erreicht. Auf Platz zwei liege Mallnitz mit 35,43 Prozent, Feistritz/Gail erreichte mit 30,69 Prozent den dritten Platz, so Fellner.

Fellner dankte einmal mehr den mehr als 7.500 freiwilligen Helfern, darunter die Feuerwehren, Gemeindebedienstete, das Rote Kreuz, Ärzte und Apotheker, für die Unterstützung.

30 Prozent ließen sich testen

Bei den Massentests an den vergangenen beiden Wochenenden sind insgesamt 114.427 Kärntnerinnen und Kärntner getestet worden. Zieht man Personengruppen ab, die nicht getestet wurden- also etwa unter 6-Jährige- und jene Gruppen, die ohnehin aus beruflichen Gründen regelmäßig getestet werden- entspricht das laut dem Land einer Quote von knapp 30 Prozent.

„Mögliche Cluster verhindert“

623 Infizierte konnten durch die Massentests herausgefiltert und mögliche Ansteckungsketten unterbrochen werden. Hier rechnet SPÖ-Gesundheitsreferentin Beate Prettner aber die vorangegangenen Testreihen von Polizei und Lehrern dazu. An den drei Massentesttagen alleine waren es 568 Personen. Prettner sagte, diese Personen hätten möglicherweise auch einen Cluster auslösen können, ohne es zu merken. Diese nun entdeckten Personen hätten durch die Testung unter Umständen Leben gerettet und große Verantwortung gegenüber der Gesellschaft gezeigt.

Impfung: Kaiser will Freiwilligkeit

Finanzielle Anreize für künftige Teilnahme an Tests, wie sie etwa der Bund vorschlug, müssten dann auch vom Bund finanziert werden, sagte Kaiser. In Villach und Klagenfurt wird überlegt, vor Weihnachten wieder Testststraßen einzurichten. Kaiser setzt bei der künftigen Impfung auf Freiwilligkeit und Aufklärung. Er möchte Ärzte und Apotheker in die Kommunikationsstrategie mit einbeziehen. Am kommenden Mittwoch soll es ein erstes Treffen dazu geben.

Opposition: Tests besser einsetzen

Die Opposition sprach am Montag von einem „Corona-Massentest-Flop“. Gerhard Köfer vom Team Kärnten forderte, dass Kärnten dem Beispiel anderer Bundesländer folgt und permanent kostenlose und freiwillige Tests bei Ärzten oder mobilen Teams anbietet. Von der FPÖ hieß es neuerlich, die Massentests hätten wenig Nutzen, weil das Contact-Tracing nicht durchgeführt werde. FPÖ-Chef Gernot Darmann verlangte vom Bund neuerlich, dass die Schnelltests der zweiten Testreihe den Bundesländern für alle Pflege- und Gesundheitseinrichtungen zur Verfügung gestellt werden. Beide Oppositionsparteien stellten sich – wie bereits die Regierungsparteien SPÖ und ÖVP – klar gegen einen Impfzwang.