Messehalle in Klagenfurt
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Chronik

CoV-Tests: Weniger Beteiligung als erwartet

Über 105.081 Menschen in Kärnten sind seit Freitag zu den kostenlosen Coronavirus-Massentests gegangen. Dabei wurden rund 558 Infizierte gefunden, das entspricht etwa 0,5 Prozent. Die Zahl der testwilligen Menschen lag damit deutlich unter den Erwartungen des Landes.

Am Sonntag, dem letzten Tag der Testungen, wurden im Schulzentrum Kühnsdorf (Gemeinde Eberndorf) fast 3.000 Testwillige erwartet. Es kam aber nicht einmal die Hälfte, sagte Udo Karner von der Gemeinde Eberndorf. Das Einbahnsystem vom großen Parkplatz durchs Haus war durchdacht, die Zusammenarbeit funktionierte.

Massentests im Turnsaal in Ebendorf
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Mit 1.500 Testwilligen kam in Eberndorf etwa de Hälfte der erwarteten Menschen

Villach und Klagenfurt

In Klagenfurt kamen an drei Testtagen 19.454 zu den vier Teststationen, 600 Mitarbeiter sorgten für den geordneten Ablauf. 66 Menschen bekamen ein vorerst positives Ergebnis.

In Villach kamen 9.849 Menschen zum Testen, das sind 16,3 Prozent der Villacher über sechs Jahren. 57 Abstriche (0,58 Prozent) waren positiv und werden nun durch PCR-Tests überprüft. 300 Helfer waren an drei Teststandorten im Einsatz.

Wenig Junge ließen sich testen

Es waren meist Menschen ab der Lebensmitte, die Klarheit haben wollten. 14- bis 30-Jährige sah man in den Teststationen der Kärntner Gemeinden am Wochenende eher selten, zeigte eine erste Analyse. Aber gerade diese Altersgruppen seien gefährdet, sagte Gesundheitsreferentin Beate Prettner (SPÖ): „Die fühlen sich auch relativ gesund. Nur muss man wissen, dass das in Zukunft wahrscheinlich die gefährdetste Gruppe sein wird.“

In Klagenfurt war am Nachmittag im Mininimundusgebäude einiges los. Viele kombinierten den Test mit einem Spaziergang. Auf dem Messegelände hingegen war die Teststraße fast menschenleer.

Messehalle in Klagenfurt
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Leere Teststraße auf der Klagenfurter Messe

Auch wenn die Teilnahme unter den Erwartungen lag, zeigte sich die Gesundheitsreferentin dennoch zufrieden. Nach den Rückmeldungen hätten sich Personen testen lassen, die bisher selten oder nie getestet wurden und die bisher keine Symptome gezeigt hätten. „Immerhin haben wir 500 Personen mit einem positiven Antigentest heraus gefiltert.“

Weniger Testteilnehmer als erwartet

105.081 Menschen in Kärnten sind seit Freitag zu den kostenlosen Corona-Massentests gegangen. Dabei wurden 558 Infizierte gefunden, das entspricht 0,53%. Die Zahl der teilgenommenen Menschen liegt deutlich unter den Erwartungen des Landes von etwa 50 Prozent der Bevölkerung.

Nächste Massentests vom 8. bis 10. Jänner

Überzeugt zeigte sich Prettner, dass zu den nächsten Massentests vom 8. bis 10. Jänner mehr Menschen kommen werden. „Ich glaube, die Bevölkerung ist jetzt noch mehr sensibilisiert.“

Bei der Verständigung der Testergebnisse via SMS kam es diesmal zu einigen Problemen, bestätigte der Sprecher des Landes Gert Kurath. Manche hätten erst Stunden später das Ergebnis erhalten, manche gar nicht. Ein geringer Anteil der Testproben seien auch nicht auswertbar gewesen, sagte Kurath. Wer am Massentest teilnahm und bis jetzt noch keine SMS bekam, für den gilt, dass die Probe zu 99,9 Prozent negativ war.

Regierungsparteien gegen Impfpflicht

Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) sagte am Sonntag, er befürworte Massentests, sprach sich aber gegen eine generelle Impflicht aus. Eine solche hatte ja der steirische Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer (ÖVP) angeregt. Kaiser sagte, er sei dafür, dass sich die Bevölkerung freiwillig für oder gegen eine Coronavirus-Impfung entscheidet.

Auch sein Koalitionspartner in der Regierung, Landesrat und ÖVP-Landesparteiobmann Martin Gruber sagte, er sei gegen eine generelle Impfpflicht. „Jeder muss die Möglichkeit haben, selbst für sich zu entscheiden.“ Er hoffe aber, dass möglichst viele die Impfung nutzen werden.

Leichte Entspannung bei Neuinfektionen

Bei den Neuinfektionen zeigte sich zuletzt eine leichte Entspannung, nicht nur was die Gesamtzahl der Infizierten in Kärnten betrifft, sondern auch die Zahl jener Covid-Patienten, die im Krankenhaus betreut werden müssen. Es sind derzeit 345 Menschen in den Krankenhäusern, 26 von ihnen müssen intensivmedizinisch behandelt werden, 7 Menschen sind seit gestern mit dem oder am Coronavirus gestorben.