Coronavirus

Zweimal pro Woche Tests in Heimen

Nach der Sitzung des Koordinationsausschusses hat das Land am Freitag mitgeteilt, dass nun zwei Mal pro Woche Antigentests in Pflegeheimen durchgeführt werden. Dies sei eine Vorgabe des Bundes, es gilt aber schon länger die Empfehlung des Landes, Mitarbeiter täglich zu testen.

Eine Novelle der Schutzmaßnahmenverordnung des Bundes besage laut Informationen des Landes, dass Mitarbeiter und Bewohner von Pflegeheimen nunmehr zweimal pro Woche per Antigentest getestet werden müssen. Aktuell seien in Kärnten 33 Pflegeheime von Coronavirus-Fällen betroffen. Es sind 211 Mitarbeiter und 464 Bewohner, also insgesamt 675 Personen infiziert, die Tendenz sei aber sinkend.

Test vor Dienstantritt

Vier der am Freitag gemeldeten acht Todesfälle stehen im Zusammenhang mit Pflegeheimen. Die AGES organisiert derzeit einmal pro Woche Tests für Mitarbeiter in den Pflegeheimen, diese sollen nun zweimal wöchentlich durchgeführt werden. Davon unabhängig gelte die Empfehlung des Landes Kärnten weiterhin, die Pflegeheim-Mitarbeiter täglich vor Dienstantritt zu testen – mehr dazu in Pflegeheime: Tägliche Tests bei Mitarbeitern.

Für die vom Bund vorgegebene Testung werde vom Land ein Personalpool aufgebaut, um die Pflegeheimmitarbeiter hierbei zu entlasten. Es wird jedoch angenommen, dass die Testkits vom Bund kommen.

Aufruf zu Massentestung

Das Koordinationsgremium ruft die Menschen dazu auf, sich am bis einschließlich Sonntag laufenden Massentest zu beteiligen. Auch wird wiederholt und dringend an alle appelliert, die Abstands- und Hygieneregeln einzuhalten. Von Verhalten der Menschen hängt es auch direkt ab, ob die Krankenhäuser an ihre Kapazitätsgrenzen stoßen. Experten gehen davon aus, dass die Zahl der Covid-19-Patienten auch über Weihnachten stabil auf hohem Niveau bleiben könnte. Für die Lungenreha werden mehr Betten benötigt, offenbar hängt dies mit länger wirkenden Folgen einer Covid-19-Infektion zusammen.

Infizierte im Schnitt 50,3 Jahre alt

Die Reproduktionszahl in Kärnten beträgt derzeit 0,83, in Österreich liegt sie bei 0,81. Der Altersdurchschnitt der Infizierten beträgt in Kärnten 50,3 Jahre und österreichweit 47,7 Jahre. Die 7-Tage-Inzidenz beträgt in Kärnten 283,1 und in Österreich 220. Ab Samstag sollen in den Fallzahlen auch jene Genesenen ausgewiesen werden, die auf Infektionen zurückgehen, die per Antigentest ermittelt wurden.

Antigentests sind mittlerweile an allen regulären Teststraßen in den Bezirken bei Personen mit Symptomen möglich. Bei allen diesen Teststraßen sind auch Behördenvertreter vor Ort.

FPÖ kritisiert zu wenig Schutzausrüstung

FPÖ-Obmann Gernot Darmann sagte in einer Aussendung vom Sommer bis Anfang November seien für die Heim-Pflegekräfte gar keine Tests vorgeschrieben gewesen, dann ein Test pro Woche und erst ab jetzt zwei. Diese Versäumnisse beim Schutz der Risikogruppen sowie der Mitarbeiter in den Pflegeheimen seien wohl der Hauptgrund dafür gewesen, dass es in über 40 Kärntner Pflegeheimen zu hunderten Ansteckungen gekommen sei. Es werde auch zu wenig Schutzausrüstung geliefert. Die FPÖ fordert daher dringend bessere Schutzausrüstung und mehr Personal etwa durch den Einsatz von Pflegekräften im letzten Ausbildungsjahr ein, so Darmann.