Monteur auf einem schneebedeckten Mast
KELAG/Gernot Gleiss
KELAG/Gernot Gleiss
Chronik

Immer wieder neue Stromausfälle

Die Wetterlage beruhigt sich zusehend, doch der schwere Schnee der vergangenen Stunden macht vor allem dem Stromnetz noch immer zu schaffen. In der Nacht auf Donnerstag kamen weitere Störungen dazu. Nach 4.500 betroffenen Haushalten Donnerstagfrüh sind derzeit noch rund 3.200 Haushalte ohne Strom.

Umstürzende Bäume sorgen immer wieder für gekappte oder beschädigte Leitungen, sagte Robert Schmaranz von Kärnten Netz: Es sind nach wie vor Bäume, die umbrechen, der Schnee ist sehr schwer und der Schnee, der nachgekommen ist, hat ausgereicht, noch weitere Störungen hervorzurufen."

Donnerstagfrüh waren 4.500 Haushalte ohne Strom. Neu seien in der Nacht Gemeinden in den Nockbergen dazu gekommen, wie etwa Ebene Reichenau und auf der Turrach, am Zammelsberg, Sörgerberg und Schaumboden. Aber auch im unteren Lavanttal auf der Saualm, am Lamprechtsberg und im Bereich Bleiburg gebe es Störungen, so Schmaranz. Derzeit sind es noch 3.200 Haushalte, vor allem im Bereich der Nockberge und der Turrach konnten die Störfälle behoben werden.

Schneefälle führen zu Stromausfällen

In ganz Kärnten haben die massiven Schneefälle Dienstagnacht zu Stromausfällen geführt. Besonders betroffen waren das Rosental, der Wörthersee-Raum und die Bezirke Feldkirchen und Villach-Land.

Lawinen und verlegte Zugänge

Die Monteure der Kärnten Netz sind zwar bereits im Einsatz, noch wird es aber dauern, bis die Stromversorgung flächendeckend wieder hergestellt werden kann, sagte Schmaranz. 180 Monteure sind im Einsatz, viele Orte seien unzugänglich, es herrsche auch Lawinengefahr. Daher könne man derzeit nicht sagen, wann alle Gebiete wieder versorgt seien.

Positive Nachrichten kommen aus dem Lesachtal, am Mittwochabend konnte die Gailtalstraße (B111) ins Lesachtal großteils geräumt werden. Frei gegeben wurde die Strecke aber nicht. Man will am Donnerstag eine Beurteilung der Lage durch die Lawinenkommission abwarten. Lässt es das Wetter zu, sollen auch Hubschrauber des Bundesheeres bei der Lawinenaufklärung und bei der Schneeräumung der Gailtalstraße die Einsatzkräfte unterstützen.

Immer wieder kommen Lawinen herunter

Johann Windbichler, Bürgermeister der Gemeinde Lesachtal, sagte, die 80 Zentimeter, die es noch dazugeschneit habe, habe einen an den Start zurück geworfen. Im Tal herrsche große Lawinengefahr, die Straße werde immer wieder verschüttet. Im Bereich Maria Luggau und St. Lorenzen werde die Straße derzeit nicht geräumt, das habe man in der Kommission beschlossen. Die Straße dürfe für Rettungseinsätze im Notfall aber benutzt werden.

Man versuche jetzt, im unteren Tal von Kätschacht-Mauthen in Richtung Liesing weiterzuarbeiten, doch immer wieder kommen Hänge herunter und landen auf der Straße, so Windbichler.

Schulen bleiben zu

Wegen der Lawinengefahr bleiben auch die Volks- und Mittelschulen in Kötschach-Mauten und im Lesachtal bis Ende der Woche noch geschlossen. Erst am kommenden Montag will man hier zum Präsenzunterricht zurückkehren. Auch im Bezirk Spittal an der Drau haben die Kinder der Volksschulen Großkirchheim, Heiligenblut, Mörtschach, Rangersdorf und Stall witterungsbedingt diese Woche noch frei. In der Volksschule und Mittelschule in Winklern soll am Freitag der Unterricht wieder aufgenommen werden.

19.500 Arbeitsstunden

Seit Beginn der Schneefälle und Niederschläge in Oberkärnten waren die Mitarbeiter der Landesstraßenverwaltung rund 19.500 Stunden im Einsatz, um Straßen und Brücken wieder befahrbar zu machen. „Unsere Straßenmeistereien leisten seit Tagen vorbildliche Arbeit unter sehr schweren Bedingungen“, sagt Landesrat Martin Gruber (ÖVP). Über 7.500 Gerätestunden sind bisher zusammengekommen, rund 3.900 Tonnen Streusalz wurden verbraucht.

„Unsere Einsatztrupps sind auch schnell und unbürokratisch zur Stelle, wenn Gemeinden oder Nachbarbundesländer Unterstützung benötigen“, so Gruber weiter. So hat das Bundesland Tirol bezüglich einer Schneeräumung auf der B111 in Osttirol (Landesgrenze bei Maria Luggau bis Untertilliach) um Unterstützung gebeten. Sobald es die Lawinensituation zulässt, wird die Schneeräumung von der Landesgrenze nach Untertilliach durchgeführt. Zum Einsatz kommt dabei eine Monoblockfräse der Straßenmeisterei Kötschach, eine Spezialfräse mit einer Leistung von 300 PS.

Kosten von 1,55 Mio. Euro

Auch die Gemeinden im Oberen Drautal, Mölltal, Gail- und Lesachtal werden vom Land Kärnten bei der Bewältigung der Schneemassen auf Gemeindestraßen unterstützt. „Dafür wurden uns von den Nachbarbundesländern Salzburg und Steiermark sowie der ASFINAG weitere Schneefräsen zur Verfügung gestellt, um schneller voranzukommen. Danke für diese rasche und unkomplizierte Zusammenarbeit“, so Gruber. Mit den eigenen und diesen zusätzlichen Kräften hofft man, nahezu alle Landes- und Gemeindestraßen in kurzer Zeit frei zu bekommen. Die Kosten dieses Winterdiensteinsatzes belaufen sich mittlerweile auf rund 1,55 Mio. Euro.