Windebensee an der Nockalmstraße
ORF/Petra Haas
ORF/Petra Haas
Umwelt

40 Jahre Nationalpark Nockberge

Am 7. Dezember 1980 ist durch eine Volksbefragung der Bau von Hotels und Liften auf der Nockalm verhindert worden. Am 1. Jänner 1987 wurde aus dem Natur- und Landschaftsschutzgebiet der Nationalpark Nockberge, der seit 11. Juli 2012 offiziell UNESCO Biosphärenpark Kärntner Nockberge heißt.

Vor genau 40 Jahren sprachen sich 94,3 Prozent der befragten Kärntnerinnen und Kärntner für den Schutz dieser einzigartigen Landschaft und gegen den Bau von Liftanlagen und Hoteldörfern aus. Sieben Jahre später wurde nach einer intensiven Diskussionsphase aus dem Natur- und Landschaftsschutzgebiet der Nationalpark Nockberge. 2004 begann man mit der Umgestaltung vom Nationalpark in den Biosphärenpark und nach achtjähriger Bewerbungsphase wurden die Nockberge gemeinsam mit dem Salzburger Lungau am 11. Juli 2012 von der UNESCO anerkannt.

Nockalmstraße von oben
Biosphärenpark
Die Nockalmstraße ist eine der schönsten alpinen Aussichtsstraßen

Der UNESCO Biosphärenpark Kärntner Nockberge war geboren und ist heute Teil des weltweiten Netzwerks von 701 UNESCO Biosphärenparks in insgesamt 124 Ländern. Die Aktivisten, die sich bereits im Vorfeld der Volksbefragung im Jahre 1980 für den heutigen Biosphärenpark Kärntner Nockberge einsetzten, bewiesen Weitblick, so eine Aussendung des Biosphärenparks.

Managementplan als Grundlage

Landesrätin Sara Schaar zeigte sich stolz, dass dieser Leitfaden für die Arbeit der Biosphärenparkverwaltung 2015 von allen Gremien des Biosphärenparks einstimmig beschlossen und von der Kärntner Landesregierung einstimmig zur Kenntnis genommen worden war. Gemäß dem Managementplan werde die Natur- und Kulturlandschaft gepflegt und entwickelt, so Karl Lessiak, Vorsitzender des Biosphärenpark Komitees und Bürgermeister der Gemeinde Reichenau. Er war von Beginn an in die Umstrukturierung von Nationalpark in Biosphärenpark involviert.

„Im internationalen Netz der UNESCO Biosphärenparks haben wir uns durch die regelmäßige Teilnahme an EuroMaB-Meetings sowie diverse Präsentationen und Workshops einen Namen gemacht. 2021 findet die EuroMaB Tagung in unserem Biosphärenpark statt. Dazu erwarten wir über 200 Personen aus ganz Europa und Nordamerika“, sagte Heinz Mayer von der Biosphärenparkverwaltung. MaB steht für „Man and the Biosphere“/“Mensch und Biosphäre“.

Bildung und Nachhaltigkeit

Dietmar Rossmann, der auch als Leiter der Biosphärenparkverwaltung am Projekt Nockmobil von Beginn an beteiligt war, sagte, regelmäßig kommen Biosphärenparkschulen und -partnerschulen in die Nockberge. Sie erkunden die einzigartige Tier- und Pflanzenwelt gemeinsam mit erfahrenen Biosphärenpark-Rangern.

Windebensee an der Nockalmstraße
ORF/Petra Haas
Der Windebensee liegt an der Straße

Als Ergänzung zum öffentlichen Verkehr gibt es ein bedarfsorientiertes Anrufsammeltaxi als Alternative zum Auto. Damit sorge man auch im Umfeld des Biosphärenparks für Nachhaltigkeit. Ein weiteres aktuelles Projekt des Kärntner Biosphärenparks trägt das Motto „Regional – Nachhaltig – Innovativ – Qualitätsvoll“. Man schaffe gemeinsam mit den Partnerbetrieben ein eigens kreiertes Qualitätsgütesiegel, mit dem man qualitativ hochwertige heimische Produkte bewerben und nach außen präsentiere.

Zwischen schützen und nützen

Die nächsten Jahre stehen im Biosphärenpark im Zeichen des Bildungsauftrags. Dabei werde der Fokus vor allem auf Erwachsenenbildung gelegt. Man arbeite auch intensiv daran, die Besucherlenkung im Biosphärenpark Kärntner Nockberge gemeinsam mit den Gemeinden und dem örtlichen Tourismus weiter zu optimieren. So soll es ein vernünftiges Miteinander zwischen dem Menschen und der Tier- sowie Pflanzenwelt geben. Es müsse ein Gleichgewicht zwischen schützen und nützen geben, so Dietmar Rossmann und Heinz Mayer.