Grafische Darstellung des Coronavirus
Pixabay
Pixabay
Chronik

Covid-19: Höchststand an Todesfällen

Die Zahl der an oder mit dem Coronavirus Verstorbenen hat am Freitag in Kärnten einen Negativrekord erreicht. 21 Frauen und Männer sind innerhalb von 24 Stunden in Kärnten mit bzw. an Covid-19 gestorben. Die Gesamtzahl der Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus stieg auf 274.

Laut Landespressedienst sind von Donnerstag auf Freitag in Kärnten 359 Neuinfektionen mit dem Coronavirus hinzugekommen. 316 wurden mittels PCR-Test bestätigt, weitere 43 mit einem Antigentest. Letztere werden in Kärnten nicht mehr durch einen PCR-Test überprüft, erklärt Gerd Kurath vom Land Kärnten.

„Bei der Verdachtsfalltestung wird schon vorher bei der Anmeldung abgefragt, ob sie Symptome haben. Wenn Symptome vorliegen, wird ein Antigentest gemacht. Bei einem Screening wie bei Massentests, die ja dieses und nächstes Wochenende auch in Kärnten geplant sind, sind keine symptomatischen dabei, sondern Leute, die keine Symptome haben. Wenn keine Symptome vorliegen, sind die Tests nicht so valide. Dann muss der positive Test durch einen PCR-Test bestätigt werden.“

Die Coronavirus-Tests für das Lehrpersonal an diesem Wochenende haben bei den Anmeldungen Vorrang. Das Land Kärnten ersucht alle anderen, sich erst nach dem Wochenende für die Massentests ab 11. Dezember anzumelden. Auf der Anmeldeplattform des Bundes fehlt ein entsprechender Hinweis.

126 Pflegeheimbewohner in Kärnten gestorben

394 Covid-Patienten wurden in einem der Kärntner Spitäler behandelt. 33 Menschen lagen auf einer Intensivstation. Das bedeutet einen leichten Rückgang um fünf Patienten auf den Normalstationen. Von 871 jemals infizierten Bewohnern von Pflegeheimen in Kärnten sind insgesamt 126 mit oder an Covid-19 gestorben.

Wie der Landespressedienst Kärnten mitteilte, machten Pflegeheimbewohner somit fast genau die Hälfte der Kärntner Coronavirus-Toten aus. Insgesamt starben in Kärnten mit Stand Donnerstag 253 Personen an oder mit dem Coronavirus.

Laut Land wird das Besuchsverbot in Pflegeheimen und Krankenhäusern bis 13. Dezember verlängert. Gelingt es, in den Pflegeheimen die Infektionszahlen zu senken, könnte die Regelung des Bundes in Kraft treten: Ein Besuch pro Woche von einer zuvor negativ getesteten Person.

Kritik an Zählweise

Kritik gibt es an der Zählweise des Landes. So werden laut Land Kärnten alle Verstorbenen in Pflegeeinrichtung, die Covid-19-positiv sind, auch als Coronavirus-Tote gezählt, ganz unabhängig von der tatsächlichen Todesursache. Beispiel: Ein Bewohner Verschluckt sich oder stürzt und verstirbt in der Folge. Gerd Kurath bestätigte gegenüber dem ORF Kärnten, dass jedes Todesopfer, das innerhalb von 28 Tagen zuvor positiv getestet wurde, in die Coronavirus-Statistik fällt, nicht nur Bewohner von Pflegeheimen.

Es handle sich um eine Vorgabe des Bundes. Man habe um eine Änderung angesucht, der aber bislang nicht stattgegeben wurde, so Kurath: „Jeder Todesfall ist einer zu viel. Aber jeder Coronavirus-Todesfall wird auch mit der Formulierung ‚mit/an Coronavirus‘ gestorben kommuniziert.“

Team Kärnten hinterfragt Zählweise

Massives Unverständnis äußert Gerhard Köfer vom Team Kärnten was die Zählweise von Coronavirus-Toten durch offizielle Stellen betrifft. Es könne nicht sein, dass alle Verstorbenen in Alters- und Pflegeheimen, die Covid-19-positiv getestet wurden, automatisch als Covid-Todesfälle gelten und das unabhängig davon, ob das Virus wirklich todesursächlich war. Jeder Toter sei einer zu viel. Aber die Werte noch weiter in die Höhe zu treiben, bringe niemanden etwas. Köfer fordert, diese eigenwillige Praxis bundesweit sofort abzustellen.

FPÖ gegen Verlängerung von Besuchsverbot

FPÖ-Sozialsprecher Harald Trettenbrein sagte am Freitag in einer Aussendung, dass nun auch endlich für Testungen bei den Mobilen Diensten gesorgt werde, das sei eine monatelange Forderung der FPÖ. Seit dem Frühjahr habe man einen wirksamen Schutz aller Risikogruppen eingefordert, etwa durch umfangreiche Testungen in den Pflegeheimen, bei der Mobilen Pflege und bei der 24-Stunden-Betreuung und ausreichend Schutzausrüstung. Trettenbrein ist auch gegen die Verlängerung des Besuchsverbotes in den Pflegeheimen. Um Sicherheit zu gewährleisten, sollen sich die Besucher davor einem Schnelltest unterziehen.