Skifahrer fährt alleine Piste entlang bei blauem Himmel und strahlender Sonne
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Coronavirus

Skigebiete befürchten hohe Verluste

Der Skibetrieb soll heuer – bedingt durch die Covid-19-Pandemie – erst am Heiligen Abend starten. Hotels und Appartements dürfen frühestens am 7. Jänner öffnen. Das macht den Familienurlaub im Winter schwierig. Durch die Einschränkungen droht den Kärntner Seilbahnen im Winter ein Verlust von bis zu 80 Prozent.

Es sind vor allem die großen Skigebiete, wie die Turrach oder der Katschberg, die zu einem Großteil von den Urlaubern leben. Sie zittern der Wintersaison entgegen. Auf der bereits jetzt tiefwinterlichen Turrach könnte man die Lifte längst starten. Dass der Skibetrieb erst am Heiligen Abend beginnen soll, ist für Fritz Gambs, den Chef der Bergbahnen, nicht ganz verständlich. „Das kommt überraschend, ich hatte schon damit gerechnet, das Gäste aus Österreich in die Hotels dürfen. Da das nicht der Fall ist, wird Weihnachten für uns zur Katastrophe, wir sind von den Nächtigungen sehr abhängig.“

Beschneiung
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Auf der Turrach wurde mit einem früheren Skibetrieb gerechnet

Betreiber bieten „umfassendes Sicherheitskonzept“

Gut die Hälfte aller Skifahrer auf der Turrach wohnen in Hotels und Appartments. Weil die Betriebe frühestens am 7. Jänner öffnen dürfen, ist man zu Weihnachten auf den Tagesgast angewiesen. Versprochen wird Platz auf den Pisten und ein umfassendes Sicherheitskonzept.

Skisaison darf verspätet beginnen

Seit Mittwoch ist es fix: Die Skisaison kann trotz Neuschnee erst mit 24. Dezember beginnen, Hoteliers und Wirte müssen mit dem Aufsperren bis zum 7. Jänner warten.

Das Tragen des Mund-Nasen-Schutzes ist überall – außer bei der Abfahrt auf der Piste – verpflichtend, sagte Gambs. „Das betrifft den Anstellbereich, die Kassen, die Gondeln und die Toiletten. Im Gastro-Bereich wird es vermutlich ein Drive-In-System geben, das wird aber erst ausgearbeitet.“

Sicherheitsfolder
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Die Seilbahnen bieten ein „umfassendes Sicherheitskonzept“

Almdorf am Falkert überlegt „private“ Vermietung

Sicher Urlaub machen könnte man auch auf dem Falkert, sagen die Betreiber des Almdorf Seinerzeit mit 51 Hütten. Alle Hütten waren zu den Weihnachtsfeiertagen ausgebucht, jetzt musste man den Gästen absagen. Georg Sixt vom Almdorf sagte, es bestehe ein „gewisses Unverständnis“, es gebe in den beiden Almdörfern nur unabhängige Hütten, die eigene Einheiten bilden. „Wir können unseren Gästen ein ganz spezielles Sicherheitskonzept anbieten, wie es selten der Fall ist. Dass hier nicht differenziert wird, trifft uns natürlich.“

Ganz abgeschrieben hat man das Weihnachtsgeschäft aber noch nicht. Derzeit prüft man, ob man die Chalets privat vermieten kann, ohne Service und mit Essen zum Abholen.

Almhüttendorf Seinerzeit
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Auch im Almdorf Seinerzeit bleiben die Hütten vorerst ohne Gäste

„Ein schwerer Schlag“ für die Seilbahnwirtschaft

Der heurige Winter wird in jedem Fall für Hoteliers und Liftbetreiber zum Überlebenskampf und fast sicher ein Verlustgeschäft. Das Worst-Case-Szenario wäre ein Verlust von 80 Prozent, sagte Manuel Kapeller-Hopfgartner, der Sprecher der Kärntner Seilbahnwirtschaft. „Das sind Szenarien, die man durchrechnen muss. Wenn das eintritt, wäre das für die Seilbahnwirtschaft ein sehr schwerer Schlag. Alles was uns im Covid-Winter hemmt, wird uns in Zukunft zu schaffen machen.“

Der Vorverkauf für Saisonkarten wurde bereits verlängert, weitere Aktionen für heimische Tagesgäste sind geplant.