Bildung

Öffnung für Pflichtschüler und Maturanten

Die Pflichtschulen, also Volksschulen- und Unterstufenklassen, sowie die Maturaklassen werden ab kommenden Montag wieder für den Präsenzunterricht geöffnet. Um bei einem Verdachtsfall rascher reagieren zu können, werden auch Antigen-Schnelltests zum Einsatz kommen.

Schon Mitte November wurden in Klagenfurt im Zuge eines Pilotprojektes des Bildungsministeriums, Verdachtsfälle an Schulen mit Antigen-Schnelltests abgeklärt. Ab Montag sollen diese Tests flächendeckend im Verdachtsfall in allen Kärntner Schulen zum Einsatz kommen. Je nach Bezirk gibt es bei der Durchführung der Tests unterschiedliche Vorgehensweisen. Bildungsdirektor Robert Klinglmair sagte, für Klagenfurt und Villach gebe es ein Team, das bei Verdachtsfällen mit Symptomen zum Einsatz kommt. Das betreffe Lehrer, Verwaltungspersonal und Schüler. „Ein Testergebnis gibt es schon nach 15 Minuten.“

Rotes Kreuz testet in den Bezirken

In den anderen Bezirken werden Lehrer und Schüler bei den Teststraßen des Roten Kreuz getestet. Für die Durchführung eines Antigen-Testes gebe es zudem eine Kooperation mit ansässigen Ärzten, etwa für abgelegene Regionen, sagte Klinglmair. Mit diesen Maßnahmen könne innerhalb eines Schultages rasch abgeklärt werden, ob sich der Infektionsverdacht bestätigt oder nicht, das Contact-Tracing kann rascher eingeleitet werden. Tagelange Unsicherheiten an den Schulen sollen damit der Vergangenheit angehören, so Klinglmair.

Regierung verkündet Lockerungen

Auch wenn die Einschränkungen noch länger bestehen bleiben, ist ab Montag wieder deutlich mehr möglich als zuletzt. Der Handel öffnet komplett, die Schulen zum Teil und auch die Dienstleister dürfen wieder an die Arbeit gehen.

Damit auch die unter 14-Jährigen getestet werden dürfen, baten Bildungsdirektion und die jeweiligen Schulen via Schreiben an Eltern und Erziehungsberechtigte um deren Einverständnis. Die Teilnahme am Test ist jedoch freiwillig, niemand der Schüler werde gezwungen, betonte Klinglmair. „Ohne Einverständnis gibt es keinen Test.“ Sollten Schüler mit deutlichen Symptomen auftauchen, melden sich die Gesundheitsbehörden bei den Eltern, sagte der Bildungsdirektor.

Datenleck bei Massentests

Die Anmeldeplattform Österreich testet für die Coronavirus-Massentests wurde Mittwochnachmittag wegen Datenleckgefahr vom Netz genommen. Auf der Website war zu lesen: „Aktuell werden Wartungsarbeiten durchgeführt. Die Seite ist in Kürze wieder erreichbar. Bisherige Anmeldungen bleiben aufrecht. Danke für Ihr Verständnis!“ Betroffene berichteten von großen Problemen bei der Anmeldung – mehr dazu in Probleme bei Anmeldungen zu Massentests (news.ORF.at).

Fremde Daten ausgedruckt bekommen

Kärntner Pädagogen bekamen Testtermine und Daten von fremden Personen in Wien, schrieb Andreas Schäfermeier, Pressesprecher von Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ), am Mittwoch auf Twitter. „Wenn es bis morgen keine Besserung gibt, wird Kärnten auf ein vorbereitetes, analoges Anmeldesystem umstellen“, kündigte Schäfermeier an. An den IT-Anmeldesystem des Bundes nehmen sieben von neuen Bundesländer teil. Vorarlberg und Tirol haben eigene Systeme. Bundeskanzler Sebastian Kurz verteidigte die Massentests am Mittwochabend – mehr dazu in Kurz verteidigt Massentests (news.ORF.at). Laut „Standard“ soll es sich um eine DdoS-Attacke gehandelt haben, bei der Server gezielt überlastet werden.

Abgesehen aber vom Datenleck-Problem sei das Anmeldesystem auch nicht auf die für Menschen ohne Internet angekündigten telefonischen Anmeldungen ausgelegt. Eine Anmeldung per Telefon sei schlicht und ergreifend nicht möglich, weil die Termin-Vereinbarung nur per Link funktioniert.

Anmeldeplattform vorerst nur für Lehrer

Das Land Kärnten wies am nächstem Tag, dem Donnerstag, in einer Aussendung darauf hin, dass die Anmeldeplattform des Bundes österreich-testet.at zwar bereits freigeschaltet ist, vorerst aber nur von Lehrerinnen und Lehrern genutzt werden soll. Die Anmeldung für die restliche Bevölkerung soll rechtzeitig vor dem 11. Dezember möglich sein. Auf der Homepage des Landes wird es sowohl die dafür nötigen Informationen als auch die Möglichkeit zu Anmeldung geben.