Reinraum mit zwei Mitarbeitern mit Schutzanzug bei Infineon Villach
Infineon Austria
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Wirtschaft

Infineon plant weitere hohe Investitionen

Mit 3,1 Milliarden Euro liegt der heurige Umsatz bei Infineon auf dem Niveau des Vorjahres. Man blickt „verhalten optimistisch“ in die Zukunft und plant – trotz der Krise – weitere hohe Investitionen in Produktion und Fertigung und Entwicklung.

Fordernd sei das abgelaufene Geschäftsjahr gewesen, auch wenn sich der Halbleitermarkt insgesamt als stabil erwiesen habe, sagte Sabine Herlitschka, Vorstandsvorsitzende von Infineon. Fünf Prozent Wachstum wurde alleine in diesem Bereich erzielt. Weil Infineon sogenannte „systemrelevante Schlüsseltechnologien“ erzeuge, habe die Coronavirus-Pandemie insgesamt auch Chancen mit sich gebracht.

„Zum Beispiel in medizinischen Produkten, in Beatmungsgeräten sind Komponenten von uns vorhanden, die Elektromotoren in einem Beatmungsgerät steuern. Allein in der Zeit von Februar bis Mitte April ist der Internetverkehr um 40 Prozent gestiegen. Wir stellen unsere Energiesparchips zur Verfügung in mehr als 50 Prozent der globalen Serverfarmen und Datenzentren.“

Infineon vorsichtig optimistisch

Der größte private Arbeitgeber, der Mikro-Elektronik-Hersteller Infineon in Villach, zieht heute Bilanz über sein Geschäftsjahr und gibt Ausblick, wie es am Standort Villach in Zukunft weitergeht.

Umsatz gehalten

Der Umsatz wurde gehalten, das Ergebnis brach aber um rund ein Drittel ein. Der Beschäftigtenstand in Österreich sank um zwei Prozent, weil man bei Neueinstellungen sehr vorsichtig gewesen sei. Der Umsatz des Halbleiterproduzenten blieb mit 3,109 Milliarden Euro stabil (Vorjahr: 3,114 Milliarden Euro). Das Vorsteuerergebnis betrug rund 196 Millionen Euro, ein Rückgang gegenüber dem Vorjahr (306 Mio. Euro) um 36 Prozent. Der Rückgang im Ergebnis ist nach Angaben des Unternehmens hauptsächlich auf die verringerte Auslastung in der Produktion zurückzuführen.

Kurzarbeit früher als geplant beendet

Von Mai weg befanden sich 1.500 Mitarbeiter in Kurzarbeit. Die zweite Kurzarbeitsphase wurde – früher als geplant – beendet. Mit ein Grund waren positive Entwicklungen über den Sommer im Automotive-Bereich. Zwar werde die Anzahl der produzierten Fahrzeuge insgesamt in nächster Zeit zurückgehen, aber die Automatisierung schreite voran und so werden immer mehr neue Fahrzeuge mit Halbleitern bestückt.

Was 1970 am Standort Villach mit 24 Mitarbeitern begann, entwickelte sich in den vergangenen 50 Jahren zu einem der forschungsstärksten Unternehmen Österreichs. 498 Millionen Euro wurden heuer in diesem Bereich investiert. Ziel sei, so Herlitschka: „Aus Österreich heraus die globalen Märkte mit den besten Technologien und Produkten zu bedienen. Und auch hier in der Region zukunftsorientierte hochattraktive Arbeitsplätze zu schaffen.“

400 neue Jobs in den nächsten Jahren

400 Hightech-Jobs sollen in den nächsten Jahren entstehen, kündigte die Vorstandsvorsitzende an. Ende 2021 soll am Standort Villach die neue Chipfabrik mit der Produktion beginnen. Gesetzt wird dort auf die neuen Halbleitermaterialien Siliciumkarbid und Galliumnitrid. Sie sollen eine energieeffieziente Produktion ermöglichen. Denn: In den nächsten zehn Jahren will Infineon klimaneutral werden.