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Politik

70 Millionen Euro für Arbeitsmarkt

So viel wie noch nie zuvor wird in Kärnten im Jahr 2021 in den Arbeitsmarkt investiert. Fast 70 Millionen Euro wollen Land Kärnten und Arbeitsmarktservice einsetzen, um Menschen in Beschäftigung zu bringen und weiter zu qualifizieren. Am Montag wurde der größte Territoriale Beschäftigungspakt vorgestellt.

Die Coronavirus-Pandemie hinterließ tiefe Spuren auf dem Arbeitsmarkt, das machte AMS-Geschäftsführer Peter Wedenig Montagvormittag gleich zu Beginn der Präsentation mit wenigen Zahlen deutlich: „Wenn man sich den Zeitraum ansieht von Jänner bis Oktober des heurigen Jahres, dann hat die Arbeitslosigkeit im Durchschnitt um 6.000 Personen zugenommen. Wenn man sich die Arbeitslosenquote ansieht, dann hat sie in diesem Zeitraum von 8,8 Prozent auf 11,1 Prozent zugenommen. Allein diese beiden Parameter zeigen, wie stark die Covid-Krise auf den Arbeitsmarkt wirkt.“

70 Millionen Euro für Arbeitsmarkt

Die Coronavirus-Krise kostet auch Jobs. Um gegenzusteuern, soll in Kärnten im nächsten Jahr soviel wie nie zuvor in den Arbeitsmarkt investiert werden. 70 Millionen Euro versprechen das Land Kärnten, das Arbeitsmarktservice und die EU, um Menschen wieder in Beschäftigung zu bringen und weiter zu qualifizieren- mehr dazu in 70 Millionen Euro für Arbeitsmarkt.

Derzeit noch 13.400 Menschen in Kurzarbeit

Kurzarbeit haben derzeit 2.063 Kärntner Betriebe beantragt, 13.400 Mitarbeiter sind davon betroffen. Die Maßnahmen, die das Land nun in Beschäftigung und Weiterbildung investiert, zielen vor allem auf drei Gruppen ab: Ältere Menschen, Menschen mit geringer Qualifikation und Langzeitarbeitslose.

Arbeitsreferentin Gaby Schaunig (SPÖ) sagte: „Wir bauen auf die Erfahrungen der Vorjahre auf und verstärken all jene Instrumente, die sich in Zeiten hoher Arbeitslosigkeit schon bewährt haben und dotieren diese Instrumentarien mit einem noch größeren Mittelbereich als wir es jemals zuvor in Kärnten getan haben. Es geht um die Stabilisierung und um die Verringerung von Arbeitslosigkeit, um Sicherheit und soziale Absicherung, um Höherqualifizierung, um die Förderung auch des Wiedereinstiegs in den Arbeitsmarkt und die Förderung von benachteiligten Gruppen, in Summe also um Chancengleichheit.“

Überbetriebliche Lehrlingsausbildung wird erweitert

Denn die Coronavirus-Situation würde vor allem jene Menschen doppelt treffen, die es ohnehin schwer hätten am Arbeitsmarkt Fuß zu fassen. Aber auch für Menschen, die sich in Beschäftigung befinden, soll es Weiterbildungsangebote geben, hieß es. Es sind aber auch die jungen Menschen, die der Landesregierung besonders am Herzen liegen, wurde betont. Das Angebot der überbetrieblichen Lehrlingsausbildung wird erweitert. Damit sollen Ausbildungsplätze geschaffen werden, in einer Zeit in der die Wirtschaft aufgrund der Coronavirus-Pandemie nicht genügend Lehrplätze bereitstellen kann.

FPÖ fordert Offensive im Pflegebereich

Zu den Maßnahmen fordern die Freiheitlichen schnelle Direktförderungen des Landes für die Klein- und Mittelbetriebe sowie für die 20.000 Ein-Personen-Unternehmen in Kärnten. In einer Aussendung wird zudem eine massive Offensive im Bereich der Pflegeberufe gefordert, da sich der Engpass in den Pflegeheimen weiter verschärfen werde. Kärnten soll eine Modellregion bei der geplanten Einführung der Pflegelehre werden, heißt es.

Team Kärnten: Firmen brauchen Fachkräfte

Team-Kärnten-Obmann Gerhard Köfer sagte, die Kurzarbeit könnte perfekt für Qualifizierungsmaßnahmen genutzt werden. Aus unzähligen Gesprächen mit Unternehmern in ganz Kärnten wisse er, wie sehr diese nach qualifizierten Arbeitskräften lechzen. Viele Firmen leiden unter dem Fachkräftemangel. Eine ganz besonders wichtige Maßnahme sieht Köfer in der Lehrstellenförderung für benachteiligte Jugendliche. Gemeinnützige Beschäftigungsprojekte müssen weiter einen wichtigen arbeitsmarktpolitischen Stellenwert einnehmen, so Köfer in einer Aussendung.