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Chronik

Lockdown: Weniger Dämmerungseinbrüche

Die Coronavirus-Krise hat auch Auswirkungen auf die Kriminalitätsstatistik. Üblicherweise steigen in der kalten und nebeligen Jahreszeit die Einbrüche, von sogenannten Dämmerungseinbrüchen ist dann die Rede. Die Polizei verzeichnet derzeit einen Rückgang.

Die meisten Einbrüche werden in Kärnten seit Jahren in den Monaten November bis Jänner registriert. Meist schlagen Täter in den Stunden zwischen 17 und 21 Uhr zu, aber auch zur Mittagszeit wurden von der Polizei schon Einbrüche verzeichnet. Doch der zweite Lockdown wirkt sich auch auf diesen Bereich deutlich aus, sagte Polizeisprecherin Waltraud Dulnigg: „Nachdem sich die Kärntner Bevölkerung an die Ausgangsbeschränkungen hält ist es natürlich auch so, dass die Einbruchszahlen rückläufig sind. Wir konnten in den letzten Wochen drei Dämmerungseinbrüche verzeichnen. Im Vorjahr waren es im selben Zeitraum sechs Dämmerungseinbrüche.“

Zahl der Einbrüche geht zurück

Mit dem zweiten Lockdown in diesem Jahr sind auch die Zahlen in gewissen Bereichen der Kriminalität rückläufig – hauptsächlich die Dämmerungseinbrüche sind deutlich zurückgegangen.

Polizei: Kriminalität verlagert sich ins Internet

In den Vorjahren wurden im Schnitt etwa 60 Einbrüche registriert. Auch wenn die Zahl aufgrund der aktuell besonderen Situation rückläufig ist, empfiehlt die Polizei weiterhin vorsichtig zu sein, Fenster nicht gekippt zu lassen oder Schlüssel nicht im Freien zu verstecken.

In Zeiten des Coronavirus suchen sich aber auch Täter neue Möglichkeiten um illegal an Geld oder Wertgegenstände zu kommen: „Der Trend ist dahin gehend, dass sich die Kriminalität ins Internet verlagert.“ Das betrifft Online-Betrugshandlungen, aber auch Telefon-Betrugshandlungen würden zunehmen, so Dullnigg.

Gewaltschutzzentrum
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Noch kein Anstieg der Anzeigen bei häuslicher Gewalt

Häusliche Gewalt: Noch kein Anstieg

Beim Thema häusliche Gewalt verzeichnet die Polizei trotz der beiden Lockdowns derzeit noch keine Steigerung an Anzeigen – was aber nicht unbedingt etwas Bedeuten muss, sagte Roswitha Bucher vom Gewaltschutzzentrum Kärnten: „Im ersten Lockdown war es zunächst so, dass es einen Rückgang bei den Beratungen gegeben hat. Nachdem der Lockdown beendet wurde hat es einen sehr großen Anstieg gegeben. Jetzt ist die Zeit noch zu kurz. Bis jetzt hält es sich im Vergleich zum Vorjahr in etwa die Waage.“ Laut der Expertin könnte es so etwas wie einen negativen Nachhol-Effekt geben. Wie dieser ausfällt, wird man aber erst in ein paar Monaten genau wissen.