Seit Tagen läuten die Telefone bei der katholischen Jungschar durchgehend. Es geht meist um den Nikolaus-Besuch im Lockdown. Viele Leute wollen wissen, ob man nicht doch etwas machen könne, damit der Nikolaus vor der Tür stehen kann, sagte der Leiter der Jungschar, Jakob Marinus Mokoru. Das wäre zwar im Sinne der Kinder, aber nicht im Sinne der Sicherheit, weshalb der Nikolaus heuer nur virtuell kommen könne, sagte Mokoru.
Digitale Nikolaus-Schule
Damit auch bei den Onlinebesuchen alles passt, gibt es heuer erstmals eine digitale Nikolaus-Schule am Computer. Dort werde das Auftreten auf Augenhöhe und die Überbringung der frohen Botschaft an die Kinder gelernt. Der Fokus heuer liegt aber auch auf den Medien. „Wie schaue ich richtig in die Kamera, wie bin ich am besten im Bild und worauf muss ich besonders achten, damit der Onlinebesuch auch heuer gelingt“, sagte Mokoru.

Klagenfurts Dompfarrer Peter Allmaier verkleidet sich traditionell als Nikolaus, heuer muss auch er auf Hausbesuche verzichten. Seine Pfarre habe, wie viele andere im Land, in den vergangenen Pandemiemonaten aber in Videotechnik investiert. Davon profitieren jetzt auch die Kinder.
Botschaften werden digital übermittelt
Allmaier sagte, dass entweder Kurzvideos mit einer persönlichen Botschaft vom Nikolaus aufgenommen und an die Kinder verschickt werden können oder der „Besuch“ über Videokonferenzen stattfinden kann. So könne der Nikolaus mit den Kindern reden, und auch die Kinder können dem Nikolaus ein Gedicht aufsagen.
Auch bei den Ebenthaler Perchten laufen die Vorbereitungen in diesem Jahr anders als sonst. Die Eltern haben die Möglichkeit, die Namen der Kinder und was der Nikolaus sagen soll an die Perchtengruppe zu senden. Der Nikolaus nimmt diese Botschaft dann auf, sagte Elke Homer, Obfrau der Ebenthaler Perchten.

Regierung erlaubt Nikolausbesuche
Am Mittwoch reagierte die Bundesregierung und nimmt nun den Nikolaus explizit in die „Rechtliche Begründung“ zur Covid-19-Notmaßnahmenverordnung auf. Der Nikolo-Besuch wird gemeinsam mit der Verlängerung der Ausgangsbeschränkungen um weitere zehn Tage im Hauptausschuss des Nationalrats beschlossen, hieß es aus dem Kanzleramt gegenüber der APA. Man wolle den Kindern nicht die Freude nehmen.
Viel Interesse an normalen Gottesdiensten
An den vergangenen Sonntagen war das Interesse bei normalen Gottesdiensten enorm, sagte Allmaier. Es seien knapp 1.000 Menschen, die zurzeit bei einem Gottesdienst dabei sind, das würde sich im Dom nie ausgehen, sagte Allmaier.
Am kommenden Wochenende werde deshalb auch die Segnung der Adventkränze live aus dem Dom in das Internet übertragen.