Coronavirus

Massentests logistische Großaufgabe

Ab dem ersten Dezemberwochenende sollen CoV-Massentests starten. Bei der Durchführung bedarf es einer logistischen Kraftanstrengung. Der Krisenstab tagte dazu am Dienstag. Bundesheer und Feuerwehren sowie freiwillige Helfer sollen mitarbeiten.

Bei der Sitzung des Krisenstabs blieben noch immer viele Fragen offen: Zum Beispiel, wer die Abstriche machen soll, entweder geschultes Personal oder Ärzte. Laut Katastrophenschutzreferent Daniel Fellner (SPÖ) soll das weitere Vorgehen nun in kleineren Arbeitsgruppen abgestimmt werden. Sie sollen erarbeiten, wie eine optimale Teststraße aussehen solle. Dann werde man sehen, wo und wieviele Stationen man benötige.

Führung durch Bundesheer

Derzeit sei geplant, dass das Bundesheer die Führungsrolle bei der Organisation der Massentests übernehme, so Fellner. Aber auch Gesundheitsbehörden, Blaulichtorganisationen wie Polizei, Rettung und Feuerwehr, sowie freiwillige Helfer sollen für einen reibungslosen Ablauf der Massen-Coronavirus-Tests sorgen. Das Ausmaß der Testungen bringt dabei viele Organisationen an die Grenzen.

Heer und Feuerwehr sollen bei Massentests helfen

Das Bundesheer wird bei den am 5. Dezember startenden CoV-Massentests eine zentrale Rolle übernehmen. Zudem sollen freiwillige Organisationen wie Rotes Kreuz, Samariterbund oder Feuerwehren mithelfen.

Dennoch sei es schaffbar, sagte Landesrettungskommandant Georg Tazoll vom Roten Kreuz. Man habe Freiwillige, daher sei die Mitarbeit möglich. Man arbeite aber als Unterstützung mit, die Hauptverantwortung solle wohl beim Bundesheer liegen. Die Testabnahme selbst dürfe nur erfahrenes Rettungspersonal durchführen, dafür werden 60 Personen benötigt, sagte Tazoll.

Landeshauptmann Peter Kaiser sagte, man wisse, dass es nicht genügend Personal für die Tests gebe. Diese Herkulesaufgabe müsse gemeinsam gelöst werden. Deshalb forderte Kaiser am Dienstag eine für ganz Österreich einheitliche Strategie. Diese solle nicht auf persönliche Vorteile schauen, sondern auf das große Ganze, sagte Kaiser.

Verunsicherung bei Feuerwehren

Dass auch die Feuerwehr für die Covid-Massentest herangezogen werden soll, sorgte für große Verunsicherung in den knapp 400 freiwilligen Feuerwehren in Kärnten. Katastrophenschutzreferent Fellner geht aber davon aus, dass die Feuerwehr tatkräftig bei der Organisation der Massenstest mitarbeitet: „Diese Stimmen gibt es immer, aber wenn es dick kommt, ist das Zusammenstehen wichtig.“

„Die Feuerwehr hilft natürlich wo es notwendig ist, die Frage ist aber ob es notwendig ist und nicht anders geregelt werden kann“, sagte Harald Geissler von der Hauptfeuerwehrwache Villach. Es gebe genügend Leute, die für Tests ausgebildet seien, die Feuerwehr solle bei ihren Kernaufgaben bleiben, sagte Geissler.

Auch für Christian Orasch, von der Feuerwehr Ebenthal liege es nicht in der Verantwortung der Feuerwehren, Tests duchzuführen. Retten löschen, schützen bergen seien die Aufgaben der Feuerwehr und deshalb denke er nicht, dass die Feuerwehren die Tests durchführen sollen.

Am kommenden Donnerstag soll der Krisenstab wieder tagen, dann sollen auch kleinere Einsatzorganisationen wie beispielsweise die Johanniter und der Samariterbund dabei sein.

Freiwilligkeit muss Ziel sein

Team Kärnten Chef Gerhard Köfer sagte am Dienstag, dass Freiwilligkeit auch Freiwilligkeit sein müsse. Wer keinen Test durchführen wolle, soll dies auch nicht müssen, sagte Köfer.

Auch Landeshauptmann Peter Kaiser will, dass die Freiwilligkeit auch eine ist und das ohne wenn und aber.

Die Gesundheitssprecherin der Kärntner ÖVP, Silvia Häusl-Benz, sagte, dass jeder seinen Beitrag zu funktionierenden Massentests leisten solle. Sie appellierte an alle Verantwortlichen in Kärnten, sich für einen reibungslosen Ablauf einzusetzen.