Kabelpflug im Einsatz
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Wirtschaft

Neuer Kabelpflug verlegt Stromkabel schneller

Um dem steigenden Leistungsbedarf in den Industrieparks Völkermarkt und Griffen gerecht zu werden, baut die Kärnten Netz derzeit ihr Verteilernetz aus. Beim Verlegen der Erdkabel kommt erstmals in Kärnten ein Dreifach-Kabelpflug zum Einsatz, mit dem die Kabel schneller verlegt werden können.

Das lange Gespann aus Zugmaschine, Kabelpflug und Traktor hinterlässt Eindruck bei den Anrainern. Stefan Tomasch ist Kabelmonteur bei Kärnten Netz: „Es ist immer ein bisschen Aufruhr, wenn wir kommen. Das ganze Gespann ist ca. 80 bis 90 Meter lang. Aber wenn sie sehen, wie gut das geht und dass nachher alles sauber ist, ist Ruhe und alle sind zufrieden.“

Kabelpflug im Einsatz
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Pflügen, verlegen und Flurschaden beseitigen in einem Arbeitsgang

Zwei Meter tief verlegt

Mittels Zugmaschine arbeitet sich der Dreifach-Pflug in fast zwei Metern Tiefe durch das Erdreich. Drei 20-kV-Kabelsysteme werden hier für eine effizientere Stromversorgung verlegt. Dazu kommt ein Leerrohr für den Ausbau des Glasfasernetzes. Kärntenweit ist es der erste maschinelle Einsatz dieser Art, so Projektleiter Karl Bader: „Innerhalb kürzester Zeit habe ich drei Kabelsysteme verlegt, es ist kostengünstiger. Für die Grundstücksbeisitzer ist es erfreulich, weil kein Materialaustausch stattfindet und die ertragreiche Humusschicht bleibt erhalten.“

Freileitung nicht mehr benötigt

Eine Vorhut kümmert sich um die Trassenaufbereitung, eine Nachhut sorgt dafür, dass der Flurschaden im Rahmen bleibt. Die betroffenen Grundstücksbesitzer werden entschädigt. Die jetzige Freileitung wird in Zukunft der Geschichte angehören, auch die Trafostation wird durch eine neue ersetzt.

Verteilernetz bei Völkermarkt wird ausgebaut

Kärnten Netz baut östlich von Völkermarkt das Verteilernetz aus, um dem steigenden Leistungsbedarf in den Indutrieparks gerecht zu werden. Dabei kommt erstmals ein Dreifach-Kabelpflug zum Einsatz, der genutzt wird, um alte Freileitungen abzubauen und ins Erdsystem einzugraben.

Erdverkabelungen wie diese können aber nicht überall eingesetzt werden, so der Bereichsleiter Netzbau, Jürgen Dörfler: „Als Faustformel kann man sagen, in der Nieder- und mittelspannung ist die Kabelvariante Stand der Technik und wird auch von uns eingesetzt. Bei neuen Anlagen wird nur noch in Kabelvarianten gegraben. Je höher die Spannungsebene wird, desto herausfordernder wird es technisch, das ist im Einzelfall zu evaluieren.“

1,3 Millionen werden in den Ausbau investiert, 6,2 Kilometer Streckennetz insgesamt erneut. Im kommenden Frühjahr sollen die Arbeiten abgeschlossen sein.