Coronavirus-Teststraße, Abstrich bei Autofahrern
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Schnellere Teststraßen in allen Bezirken

Kärnten setzt immer häufiger Antigentests ein. Nach Versuchen in Klagenfurt und Villach wird die Strategie auf alle acht Teststraßen in den Bezirken ausgeweitet. Ab nächster Woche sollen an allen Teststraßen Behördenvertreter Quarantäne-Bescheide gleich mündlich aussprechen.

Seit Dienstag wurden die Antigentests an den Teststraßen in Villach und Klagenfurt mit zwei verschiedenen Abläufen erprobt – mehr dazu in Teststraßen sollen Zeit sparen. Nun setzte sich ein Verfahren durch: In Villach waren während der Testphase Behördenvertreter direkt vor Ort, um die Daten ins Meldesystem (EMS) einzuspeisen und positiv Getestete sofort mündlich in Quarantäne zu schicken. Positive Ergebnisse werden auch nicht mehr mit dem aufwendigeren PCR-Test abgesichert.

Kontakte ohne Symptome bleiben ungetestet

Diese Strategie soll nun auf alle Bezirke ausgedehnt werden, sagt der Sprecher des Landes, Gerd Kurath: „Es hat sich herauskristallisiert, dass es besser ist, wenn die Behörden vor Ort sind. Das wird flächendeckend gemacht. Mit der Ausfolgung der Antigentests werden auch die Behörden vor Ort sein, wo die Antigentests gemacht werden.“ Außerdem werden Kontaktpersonen von Infizierten nicht mehr automatisch getestet, sondern gleich in Quarantäne geschickt, wenn sie symptomlos sind.

PCR-Tests von Ärzten sollen Behördengrundlage werden

Strenger sind derzeit noch die Regeln für jene, die privat – also in einer Apotheke oder bei einem Arzt – einen schnellen Antigentest machen. Ist dieser positiv, muss das der Behörde gemeldet werden. Diese ordnet dann einen weiteren PCR-Test an. Dazu Gerd Kurath: „Es ist momentan die Gesetzeslage so. Gerade bei den niedergelassenen Ärzten, die ja auch verstärkt testen, ist das Land Kärnten, das Koordinationsgremium bzw. auch die Politik dahinter, beim Bund ein Umdenken zu erwirken und die bei ihnen durchgeführten Tests auch als Grundlage für die Behörden dienen können und dass nicht ein PCR-Test nachgereicht werden muss.“

Besuchsverbot in Spitälern und Heimen verlängert

Weil es nach wie vor weitere Coronavirus-Infizierte in den Pflegeheimen gibt, verlängert das Land das geltende Besuchsverbot in den Heimen und Spitälern. Es gilt jetzt vorerst bis zum Ende des Lockdowns am 6. Dezember. „Die Infektionszahlen in den Heimen sind nicht zurückgegangen, sondern weiter angestiegen“, erklärte Gerd Kurath.

Sowohl in Heimen, als auch in den KABEG-Häusern wird es allerdings Ausnahmen geben, was das Besuchsverbot angeht. Diese betreffen etwa Väter während einer Geburt, auch Patienten und Heimbewohner in lebensbedrohlichen Zuständen sollen weiter Besuch bekommen dürfen.

Land: Lage in Krankenhäusern „stabil“

Die Situation in den Krankenhäusern bezeichnet das Land Kärnten derzeit als stabil. Das Alter von Coronvirus-Patienten auf der Intensivstation liege zwischen 29 und über 70 Jahren.

Auf die Zahl der Neu-Infektionen wirkt sich der Lockdown – erwartungsgemäß – noch nicht aus. Das sei frühestens Ende nächster Woche zu merken, heißt es von den Experten des Landes. Seit Donnerstag wurden in Kärnten weitere 638 Menschen positiv auf das Coronavirus getestet.