Kartenspiel mit alten Menschen
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Coronavirus

43 CoV-Tote in Kärntner Pflegeheimen

Lange war Kärnten das einzige Bundesland, in dem keine Covid-19-Todesopfer in Pflegeheimen zu beklagen waren. Doch mit der zweiten Welle im Herbst änderte sich dies, Infektionen betreffen Bewohner und Personal. Allein im Oktober und November starben 43 Heimbewohner mit oder am Coronavirus.

32 dieser Todesfälle mit oder am Coronavirus starben bis zum 12. November, elf vom 13. November bis Donnerstag. Die Statistik unterscheidet nicht zwischen Covid-19 als Todesursache oder ob eine Person zum Zeitpunkt des Todes mit CoV infiziert war. Der erste Coronavirus-Todesfall in einem Kärntner Pflegeheim ereignete sich am 14. Oktober 2020.

Im Sommer wurde intensiv getestet

Bis dahin schien es, als ob die Kärntner Heime die große Ausnahme waren, es gab nur vereinzelte positive Fälle und keine Cluster. Über den Sommer gab es Screenings bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. In den 78 Kärntner Altenwohn- und Pflegeheimen wurden mehr als 9.400 Personen getestet, sowohl all Bewohner als auch alle Mitarbeiter – mehr dazu in Test bei mobilen Diensten beginnen. Man wollte die verletzlichste Bevölkerungsgruppe der alten Menschen so gut wie möglich schützen.

Nach der Ferien- und Urlaubszeit und mit Schul- und Kindergartenbeginn wurde das Virus aber verstärkt auch in die Heime getragen. Ein Cluster in einem Heim in Völkermarkt hing unmittelbar mit Fällen in einem Kindergarten zusammen.

Besuchsverbot musste verhängt werden

Mitte Oktober wurden vom Land zusammen mit Kärntner Heimträgern Maßnahmen ausgearbeitet. Besuche nur gegen Voranmeldung in eigenen Räumlichkeiten, mit Maske und Abstand. Man betonte noch, dass es nach den Erfahrungen im Frühling keine Besuchsverbote geben sollte, auch wenn die CoV-Ampel auf rot steht – mehr dazu in Neue Maßnahmen für Pflegeheime . Doch immer mehr Heime waren betroffen, die Zahlen stiegen rasant an, erste Patienten starben. Am 11. November wurde dann doch in allen Heimen ein Besuchsverbot verhängt.

FPÖ: Engpass bei Tests

Die FPÖ kritisiert, dass sich ein Engpass bei den Schnelltests abzeichne, die das Land für Screenings in den Heimen bestellt habe. Die bestellten 100.000 Testkits reichen nur für kurze Zeit und Nachbestellungen verzögern sich aufgrund der enormen Nachfrage am Markt, so FPÖ-Landesparteichef Gernot Darmann. Wenn man allein in allen 76 Kärntner Pflegeheimen das Screening ernst nehme und die über 5.000 Bewohner und 2.500 Mitarbeiter zweimal pro Woche teste, brauche man pro Woche 15.000 Reagenzien.

Aus dem Büro von Beate Prettner (SPÖ) hieß es dazu, die vom Land Kärnten angekauften Antigentests hätten nichts mit den Pflegeheimen zu tun. Sie könnten daher auch nicht zu wenig sein. Die Pflegeheime würden vom Bund über die AGES mit den Antigentests beliefert.