Neue Mittelschule 6/10 St. Peter außen
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Bildung

Abstimmung mit Eltern für Homeschooling

Um Mitternacht tritt in Österreich der zweite Lockdown in Kraft. Geschlossen werden auch die Schulen und Kindergärten, wobei es in jedem Fall Betreuungsmöglichkeiten geben soll. Vielfach erfolgte die Vorbereitung in enger Abstimmung mit den Eltern. Der Schülertransport soll ebenfalls aufrecht bleiben.

In den Oberstufen der Höheren Schulen wurde bereits Anfang November auf Fernunterricht umgestellt, ab Dienstag trifft das auch die Pflichtschüler. Um Kontakte weitestgehend zu minimieren, sollen sie zuhause bleiben. Kinder, die das nicht können, werden in der Schule betreut.

„Intensiver Austausch mit Lehrern und Eltern“

Karoline Kurnig-Gruber ist die Direktorin der MS 6 in Klagenfurt St. Peter. Sie bereitet sich mit ihrem Lehrerkollegium auf die nächsten Wochen vor. Die Schule bleibe offen und es werden auch Lehrerinnen und Lehrer vereinzelt online an der Schule arbeiten.

Derzeit werde erhoben, wer von zu Hause aus arbeiten werde und wer teilweise im Homeoffice bzw. teilweise vor Ort bzw. wer ganz in der Schule eingeteilt werden könne: „Wir sind eng in Kontakt mit den Eltern bzw. versuchen, sie zu erreichen. Wir schauen, wo Bedarf an Betreuung gegeben ist und wer Ganztagesbetreuung braucht.“

Karoline Kurnig-Gruber Direktorin MS 6 Klagenfurt St. Peter.
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Karoline Kurnig-Gruber, Direktorin der MS 6 in Klagenfurt St. Peter

Erfahrungen aus erstem Lockdown fließen ein

Noch steht nicht fest, wie viele Schülerinnen und Schüler am Dienstag in die Schule kommen. Es dürften aber deutlich mehr sein als beim ersten Lockdown im Frühjahr, so die Direktorin. Eltern hätten schon Erfahrung mit der Situation und könnten daher besser beurteilen, wo sie Unterstützung benötigen und wo nicht. Kurnig-Gruber rechnet damit, dass an ihrer Schule zwischen 50 und 80 Schüler während des Lockdowns betreut werden müssen.

Das wäre rund ein Drittel aller Schüler in der MS 6 in St. Peter. Sollte der Lockdown länger dauern, werden sich der Betreuungsbedarf sicher noch erhöhen, ist die Direktorin überzeugt.

Schüler MS 6 bei Unterlagenbesprechung am Schulgang mit Mund-Nasen-Schutz
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Letzte persönliche Absprachen vor dem Homeschooling

Online- und Selbststudienphasen werden klar geregelt

Insgesamt sei man aber auf den Fernunterricht besser vorbereitet, als noch im März. So habe man – um den Unterricht besser zu organisieren – jetzt auch den Stundenplan angepasst. Dadurch soll für die Kinder klarer nachvollziehbar sein, wann sie online sein und wann sie alleine arbeiten müssen bzw. wann sie Fragen stellen können. „In gewissen Fällen entscheidet auch der Lehrer, ob er online geht oder ob er Arbeitsaufträge erteilt, die die Kinder alleine abarbeiten sollen. Das wird wichtig sein, damit das besser beim Kind landet, das zu Hause sitzt.“

Es gelte, das Beste aus der Situation zu machen, sagte Kurnig-Gruber. Sie hofft gleichzeitig, dass die Schulen, wie vom Bildungsminister versprochen, am 7. Dezember wieder auf Normalbetrieb umstellen können.

Schülertransport bleibt aufrecht

Alle Bus- und Bahnverbindungen für Schüler bleiben weiterhin ohne Einschränkungen aufrecht, kündigte Mobilitätslandesrat Sebastian Schuschnig (ÖVP) am Montag an. Dies wurde heute gemeinsam mit den Kärntner Verkehrsunternehmen und dem Verkehrsverbund festgelegt.

Weiterhin gelten im öffentlichen Verkehr besondere Schutzmaßnahmen. „Nicht nur im Bus und in der Bahn ist ein Mund-Nasen-Schutz zu tragen, sondern auch auf allen Bahnsteigen, Haltestellen und in Bahnhöfen zuzüglich deren Verbindungsbauwerke“, so Schuschnig. Ebenso ist gegenüber anderen Personen, die nicht im gemeinsamen Haushalt leben, möglichst ein Abstand von mindestens einem Meter einzuhalten.

Auch Kindergärnten bleiben für Bedarfsfälle geöffnet

Das Land Kärnten betonte am Montag, dass auch alle Kindergärten offen bleiben, um die Betreuung sicherzustellen. Laut Gerhild Hubmann von der Bildungsabteilung des Landes gebe es keine Einschränkungen für bestimmte Berufsgruppen. Es werde aber an Eltern appelliert, Kinder nur vorbeizubringen, wenn sie die Unterstüzung in der Betreuung tatsächlich benötigen würden: „Auch in den Kindergärten ist die Lage angespannt und das Personal steht vor Herausforderungen. Für die, die es brauchen, werden aber alle Einrichtungen offen stehen.“

Hubmann Gerhild Abteilung 6 Land Kärnten
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Gerlind Hubmann von der Bildungsabteilung des Landes

Neue Hygieneverordnung für Kindergärten

Ausgesetzt wird für die nächsten drei Wochen das verpflichtende Kindergartenjahr ab dem fünften Lebensjahr. Neu ist ab Dienstag auch eine neue strenge Hygiene-Verordnung in Kindergärten, so Hubmann: „Die Kinder sind am Eingang abzugeben. Auch hier muss man darauf achten, dass sich keine Menschen ansammeln, sondern dass die Eltern mit Mund-Nasen-Schutz in geordneter Weise die Kinder übergeben.“

Zwei- und Dreijährige dürften kurz von den Erziehungsberechtigten in den Kindergarten begleitet werden: „Eigentlich sind externe Personen – also auch die Erziehungsberechtigten – nicht im Gebäude zugelassen.“