Statt tagelangem Warten bringt der Antigen-Schnelltest nach 20 Minuten Gewissheit. Zum Einsatz kommt er ab Dienstag an den Teststationen in Klagenfurt und Villach bei Personen, die Coronavirus-Symptome aufweisen. Bei symptomfreien Personen werden weiterhin PCR-Tests verwendet, sagte Klaus Pabautz vom Roten Kreuz.

Behörden rechnen mit Entlastung
Fällt der Test positiv aus, kann die betroffene Person gleich in Quarantäne geschickt und die Kontakt-Nachverfolgung beschleunigt werden. Das soll nicht nur den mit der PCR-Testauswertung beschäftigten Laboren helfen. Gesundheitsreferentin Beate Prettner (SPÖ) sagte, es seien auch an die Behörden viele Fragestellungen herangetragen worden: „Ist ein Ergebnis da? Ist es positiv? Ist es negativ? Auch das bindet Kapazitäten. Das wird in Zukunft sicherlich nicht der Fall sein.“

Ausweitung auf alle Teststraßen möglich
Bewähren sich die Abläufe, will das Rote Kreuz die Antigen-Schnelltests auf alle Teststraßen in den Bezirksstädten ausweiten und so auch die Mitarbeiter entlasten, sagt Präsident Peter Ambrozy: „Wir haben in den letzten Tagen schon mehr als 1.500 Testungen durchgeführt. Das ist ziemlich an der Grenze unserer Kapazität.“
Kaiser: Massen-Schnelltests für kritische Infrastruktur
Massen-Schnelltests nach dem Vorbild Slowakei kündigte Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) am Sonntag an. Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) pochte am Montag auf Freiwilligkeit. Offen ist, ob die gesamte Bevölkerung oder nur bestimmte Zielgruppen getestet werden sollen.
Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) sagte, aus seiner Sicht sei klar, dass vor allem jene Bereiche, die für die Aufrechterhaltung der kritischen Infrastruktur notwendig sind – Gesundheits- und Exekutivbereich, sowie Bildungsinstitutionen – gewisse Priorität haben und dass man dort ansetzen soll."
In den Pflegeheimen werden bereits seit der Vorwoche regelmäßig Antigen-Schnelltests an Mitarbeitern durchgeführt. Laut Gesundheitsreferentin Prettner war das Ergebnis bei einzelnen symptomfreien Pflegekräften positiv. Sie wurden zum Schutz der Bewohner und Kollegen abgesondert.
FPÖ für eigenen Informationskanal
Der Kärtner FPÖ-Chef Klubobmann Gernot Darmann begrüßte es, dass auch Kärnten Covid-19-Antigentests großflächig zur schnellen Testung von Personen mit Symptomen einsetzt. Entscheidend sei, dass die im Vergleich zu den PCR-Abklärungen viel schnellere Verfügbarkeit der Ergebnisse dazu genutzt werde, um Ansteckungsketten rasch zu stoppen. Darmann fordert vom Land, einen eigenen Informationskanal von den Teststellen zu den Betroffenen und zu den Contact Tracern sicherzustellen.
Entlastung durch Schnelltests
Die hohen Corona-Neuinfektionen sind für viele eine Herausforderung: Für die Behörden bei der Kontakt-Nachverfolgung, aber auch für die Labore beim Auswerten der PCR-Tests. Immer häufiger ist es zuletzt zu Überlastungen und langen Wartezeiten auf Testergebnisse gekommen.
Im Contact-Tracing sind derzeit insgesamt 285 Personen im Einsatz, davon 53 Ärztinnen und Ärzte sowie 64 Soldaten. Laut Kurath wurden weitere 35 Soldaten mit Sanitätsausbildung angefragt.
Mehr Intensivbetten im Gespräch
Die Zahl der Intensivbetten soll in Kärnten von 40 auf 60 erhöht werden, dazu fanden am Dienstag entsprechende Abstimmungsgespräche mit den Krankenhausbetreibern statt. Ausgebaut werden auch der mobile Palliativ-Dienst, sowie der Visitendienst für Coronavirus-Patienten, die ihre Erkrankung zuhause auskurieren.
Derzeit 3.828 CoV-Infizierte
Nach der Koordinationssitzung am Montag ist bekannt gegeben worden, dass es in Kärnten aktuell 1.057 Cluster mit mindestens zwei Personen gibt, 3.828 Menschen sind infiziert. Die Hauptinfektionsbereiche sind Haushalt und Freizeit. Sieben Tote kamen binnen 24 Stunden dazu.
Die aktuellen Zahlen für Kärnten mit Stand Montagvormittag: Derzeit sind 3.828 Menschen aktuell infiziert, in den letzten 24 Stunden gab es 182 Neuinfektionen, 318 Menschen sind hospitalisiert (293 stationär/25 intensiv). Seit Beginn der Pandemie gab es 8.617 bestätigte Fälle. 4.704 Genesene (+219), 127.387 Proben wurden gezogen (+522).
In den letzten 24 Stunden verstarben sieben weitere Menschen an Covid-19. Damit gibt es aktuell 85 Verstorbene.