Der forsttechnische Dienst der Wilbbach- und Lawinenverbauung musste in den vergangenen Monaten gleich an mehreren Fronten arbeiten, um die labile Situation nach dem Sturmtief in den Griff zu bekommen.
Schutz für gefährdete Straße und Siedlungen
Stefan Piechl, Leiter der Sektion Kärnten Süd, sagt, die losen Wurzelteller, die derzeit noch lose im steilen Gelände liegen, würden abzurutschen drohen. Dies würde eine Gefahr für die darunter liegenden Bereiche, also die Straße und den Siedlungsraum, darstellen. Es gebe auch massive Steinschlagbereiche, die durch Schutznetze mit einer hohen Energieaufnahmekapazität geschützt würden.
Montage im steilen Gelände als Herausforderung
Lawinenabbrüche sollen mit tonnenschweren Stahlschneebrücken zurückgehalten werden, die dieser Tage mittels Hubschrauber im steilen Gelände montiert wurden.
Damit soll vor allem die Gefahrenstelle bei Promeggen entschärft werden. Das Straßenstück war ja durch das Unwetter völlig zerstört worden. Der gesamte Hang war abgerutscht.
Hangsicherung im Lesachtal
Zwei Jahre, nachdem das Sturmtief Vaia im Lesachtal gewütet und zig Hektar Schutzwald zerstört hat, arbeitet die Wildbach- und Lawinenverbauung immer noch daran, die Hänge und Gräben rund um Maria Luggau wieder sicher zu machen. Die B111, die Bundesstraße ins Lesachtal ist zwar wieder hergestellt, doch der Untergrund ist immer noch labil. In den vergangenen Wochen und Monaten wurden meterhohe Steinschlagnetze und tonnenschwere Stahlschneebrücken in steilem Gelände montiert, um die Straße und den Ort wieder lawinensicher zu machen.
B111: Lesachtaler „Lebensader“ gesichert
Seit dem Sommer ist die Straße wieder ungehindert passierbar. Nun gilt es, die B111, die Lebensader ins Lesachtal, dauerhaft abzusichern. Hannes Burger, Projektleiter der Wildbach- und Lawinenverbauung, sagte, es sei noch nicht absehbar, was der Winter tatsächlich mit sich bringen werde: „Es wurden wichtige Maßnahmen gesetzt, um die Sicherheit der Straße und der Ortschaft Maria Luggau zu gewährleisten. Im Vorjahr gab es bereits im November größeren Schneefall. Da sind die ersten Lawinen aus den bewaldeten Bereichen und Flächen abgegangen.“
Es ist dies nur ein Bauabschnitt von mehreren, die hier noch gesetzt werden müssen. Die Wildbach- und Lawinenverbauung rechnet noch mit zehn Jahren, bis die technischen Schutzarbeiten fertig gestellt sind.
Aufforstung braucht Zeit und Geld
Auch der Wald muss wieder hergestellt werden. Sektionsleiter Stefan Piechl sagt, es werde aktiv daran gearbeitet, dass durch Aufforstungen in zwanzig Jahren hier wieder ein Wald entstehe, der die natürliche Schutzfunktion übernehmen könne.
7,5 Millionen Euro wurden bisher hier für die Schutzbauten investiert. Es werde aber weitaus mehr an Geld benötigt. Die Arbeit gehe schrittweise voran und sei auch von den finanziellen Mitteln abhängig, die zur Verfügung stehen. „Die Maßnahmen, die wir jetzt in Umsetzung haben, werden zu einem hohen Anteil aus Fördermitteln des Landes und des Bundes finanziert. Aber auch die Gemeinde und die Landesstraßenverwaltung sind finanziell stark gefordert.“ Diese Maßnahmen seien für eine dauerhafte und sichere Besiedelung im Lesachtal unabdingbar, so Piechl.