Coronavirus

Elternvertreter und Lehrer für offene Schulen

Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) hat sich am Donnerstag nach nicht festlegen wollen, ob die Schulen geschlossen werden müssen. Der Landesverband der Kärntner Elternvereine plädiert für offene Schulen, zumindest brauchen Eltern Planungssicherheit.

Anschober sagte, man müsse noch deren Auswirkungen evaluieren. Der Landesverband der Elternvereine und auch die Pflichtschullehrergewerkschaft in Kärnten fordern die Schulen so lange wie möglich offen zu halten. Wie viel Schulen zum Infektionsgeschehen beitragen, sei nicht abschließend geklärt. Zahlreiche internationale Studien würden aber zeigen, dass sich Kinder teils erheblich seltener mit dem Virus infizieren als Erwachsene, so Gerald Gartlehner, Experte für Evidenzbasierte Medizin an der Donau-Universität Krems – mehr dazu in Anschober legt sich nicht fest.

Elternverein: Schulen offen halten

Werner Rainer vom Landesverband der Elternvereine Kärnten plädierte dafür, die Schulen so lange wie möglich offen zu halten. Es sei nicht nachgewiesen, das die erhöhten Infektionszahlen auf eine Verbreitung in den Pflichtschulen zurückzuführen sei, sagte Rainer. Im Falle einer Schulschließung müsse es Planungssicherheit für die Eltern geben. Laut einer Umfrage der Arbeiterkammer könne jede zweite Kärntner Familie beim Fernunterricht keine Betreuung für die Kinder sicherstellen.

Lehrer für offene Schulen

Auch die Lehrer seien aus pädagogischer Sicht für das Offenhalten, sagte Pflichtschullehrer-Gewerkschafter Stefan Sandrieser. Sollte es medizinisch und epidemiologisch festgestellt werden, dass offene Schulen nicht vertretbar seien, müsse man sie schließen. Bis zu diesem Zeitpunkt solle aber vor allem der Pflichtschulbereich offen bleiben, sagte Sandrieser.

Wichtig bleibe es, das Ansteckungsrisiko zu minimieren. Nach langem Warten seien nun hochwertige Schutzmasken für Lehrer in Verteilung.

Pläne für eventuelle Schulschließungen in Arbeit

Bevor Pflichtschulkinder wieder ganz von zuhause unterrichtet werden müssen, gäbe es auch noch andere Möglichkeiten. Den Schichtbetrieb wieder einzuführen wäre denkbar, ebenso, wie schulautonome Entscheidungen zu ermöglichen, sagte Sandrieser.

Im Fall einer Schließung bräuchten Eltern jedenfalls mehr Kommunikation von Schulen und besseren Zugang zu den Unterrichtsplattformen. Es müsse ebenso klar sein, ab welcher Infektionslage die Schulen wieder öffnen. Denn Kinder brauchen soziale Kontakte, so Landeselternvertreter Rainer.