ABD0024_20200523 – — – DEUTSCHLAND: ARCHIV – 23.04.2020, —: Ein AbstrichstŠbchen wird in einer ambulanten Corona-Test- Einrichtung gehalten. (Illustration zu dpa: „Corona-Ausbruch nach Treffen in Restaurant in Niedersachsen vermutet“) Foto: Britta Pedersen/dpa-Zentralbild/dpa +++ dpa-Bildfunk +++. – FOTO: APA/dpa-Zentralbild/Britta Pedersen
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Coronavirus

CoV-Test: Computersystem überlastet

Das epidemiologische Meldesystem EMS strapaziert seit Tagen Angestellte in den Labors und den Gesundheitsbehörden, aber auch all jene, die einen Coronavirus-Test machen müssen. Es dauert oft viel zu lange, bis das Contact-Tracing läuft.

Durch die Verzögerungen im EMS werden auch nicht aktuelle Zahlen über Neuinfizierte veröffentlicht. Im Gesundheitsamt Klagenfurt wird an der Grenze der Belastbarkeit gearbeitet. Bundesheersoldaten helfen auch beim Contact-Tracing aus. Allerdings hinkt man der Realität Tage, oft sogar eine Woche hinten nach.

Bundesheer hilft beim Contact Tracing
ORF
Das Bundesheer hilft beim Contact-Tracing

Ursachen dafür seien die steigende Zahl der Infizierten, die Wartezeit auf den Test, die geringe Anzahl der Labore für die Auswertung und schließlich die Überlastung im EMS, das die Daten an die Gesundheitsbehörden zum Contact-Tracing weiterleitet.

Am Nachmittag wird es schwierig

„Am Nachmittag ist es oft eine Katastrophe, das System ist überfordert“, sagte Birgit Trattler, Leiterin des Gesundheitsamtes Klagenfurt. Bis zu 20 Minuten und mehr dauerte ein einziger Zugriff auf das System, die angekündigte Besserung hat nicht überall gegriffen. Trattler sehe keine Verbesserung im Vergleich zu den letzten Tagen. Es sei dramatisch, dass positiv getestete Personen ihre Ergebnisse nicht zeitnah bekommen, sagte Trattler.

Corona-Meldesystem überlastet

Das Epidemiologische Meldesystem EMS strapaziert seit Tagen Angestellte in den Labors und den Gesundheitsbehörden, aber auch all jene, die einen Corona-Test machen müssen. Weil das Computersystem heillos überlastet ist, dauert es oft viel zu lange, bis das Contact Tracing läuft – außerdem werden dadurch unaktuelle Zahlen über Neuinfizierte veröffentlicht.

In der Bezirkshauptmannschaft Völkermarkt ein ähnliches Bild. Bei den Contact-Tracing-Anrufen erfahren die Mitarbeiter den Unmut der Bevölkerung, sagte Gert Klösch, Bezirkshauptmann aus Völkermarkt. Klösch könne den Unmut verstehen aber wenn das System es nicht aufnimmt gehe es eben nicht schneller.

Corona-Meldesystem überlastet

Das Epidemiologische Meldesystem EMS strapaziert seit Tagen Angestellte in den Labors und den Gesundheitsbehörden, aber auch all jene, die einen Corona-Test machen müssen. Weil das Computersystem heillos überlastet ist, dauert es oft viel zu lange, bis das Contact Tracing läuft – außerdem werden dadurch unaktuelle Zahlen über Neuinfizierte veröffentlicht.

Laborkapazität nicht beeinflussbar

Trattler sagte, dass die Stadt keinen Einfluss auf die Laborkapazität habe. Auch sie wünsche sich zeitnahe Tests. Das EMS, das vom Verbund aus geregelt wird, stehe ebenfalls nicht im Einflussbereich der Stadt.

Bei den Laboren hilft die Fachhochschule aus, für systemrelevante Berufsgruppen wie das Rote Kreuz. 50 Prozent der täglichen Anfragen müssen zurückgewiesen werden, da die Kapazitäten fehlen, sagte Marco Kachler von der biomedizinischen Analytik der Fachhochschule Kärnten. Für ihn bestehe in Kärnten eine zu geringe Testkapazität.

Erleichterung in Sicht

Am Donnerstagnachmittag kam eine Mitteilung aus der Landesregierung, die Entlastung bringen soll. Antigen-Schnelltests dürfen nun anstelle der PCR-Tests verwendet werden, die Laboruntersuchung entfällt dabei. Das gibt den Betroffenen schneller Gewissheit über ihren Gesundheitszustand.

FPÖ fordert eigenes Meldesystem für Kärnten

In einer Aussendung fordert FPÖ-Chef Gernot Darmann den Aufbau eines landeseigenen Meldesystems zwischen den Laboren, welche die Coronavirus-Tests durchführen, und den Gesundheitsämtern. „Es ist ein unhaltbarer Zustand, dass Testergebnisse im Melderegister des Bundes hängen bleiben. Wegen EDV-Problemen werden derzeit Virusträger mit tagelanger Verspätung informiert, wodurch sich Ansteckungsketten ausbreiten können. Das ist inakzeptabel und seitens des Gesundheitsministeriums völlig unverantwortlich“, so Darmann.

Analog zu den funktionierenden IT-Systemen in den Landesspitälern muss es möglich sein, einen sicheren und raschen Informationsfluss von den Laboren zu den Gesundheitsämtern in Kärnten herzustellen, zumal in Kärnten sowohl die Zahl der Labore als auch jene der Gesundheitsämter überschaubar seien, so Darmann.