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Wirtschaft

Lockdown: Bauern bleiben auf Gemüse sitzen

Der neuerliche Lockdown trifft vor allem die Gastronomie und den Tourismus. Restaurants und Hotels sind bis auf wenige Ausnahmen geschlossen. Damit verbunden bleiben auch die heimischen Gemüsebauern auf ihren Frischwaren sitzen. Im November sind das an die fünf Tonnen Gemüse, für das die Bauern jetzt andere Abnehmer suchen.

Es sind schwierige Zeiten für die Gastronomie in der Lockdown-Zeit. Ausgekocht werden darf zwar, das Essen muss aber abgeholt oder geliefert werden. Bei Paul Haas, er betreibt in Klagenfurt gleich vier Lokale, bleibt die Küche, anders als noch im Frühjahr, diesmal kalt: „So wie wir aufgestellt sind zahlt sich das nicht aus. Mit dem Personalaufwand rechnet sich das nicht im Vergleich zur Frequenz. Wir haben uns das durchgerechnet auch mit dem Erfahrungswerten aus dem Frühjahr. Da hatten wir ein Lokal in den City Arkaden geöffnet. Das war sehr defizitär, ist schwer hinter den Erwartungen geblieben.“

Lockdown: Bauern bleiben auf Gemüse sitzen

Der neuerliche Lockdown trifft vor allem die Gastronomie und den Tourismus. Restaurants und Hotels sind bis auf wenige Ausnahmen geschlossen. Damit verbunden bleiben auch die heimischen Gemüsebauern auf ihren Frischwaren sitzen. Im November sind das an die fünf Tonnen Gemüse, für das die Bauern jetzt andere Abnehmer suchen.

Viele Lebensmittel-Bestellungen wurden storniert

Die Konsequenz: Stühle hoch, Bestellungen von Lebensmitteln werden storniert. Weil viele Betriebe nicht aufsperren, bleiben Kärntens Gemüsebauern auf ihrer Ware sitzen, sagt Gabriele Schrott-Moser, Gemüsebaureferentin der Kärntner Landwirtschaftskammer. Es geht um Frischgemüse, das in der Gastronomie verarbeitet wird: „Also ich sag einmal bei Asia-Salaten, Vogerlsalat oder Pak Choi für den Monat November geht es da um ungefähr zwei bis zweieinhalb Tonnen. Auf der anderen Seite haben wir einen relativ großen Betrieb mit Champions, der auch für November seine Ware fertig hat und das liegt auch so im Bereich von zwei Tonnen.“

Gemüsebauern suchen nach Alternativen

Das frische Gemüse wo anders zu verkaufen, sei äußerst schwierig. Die großen Supermart-Ketten hätten mit ihren Produzenten fixe Verträge: „Und dass man da kurzfristig reinliefern kann in den Lebensmittelhandel ist eher schwierig für die Betriebe. Vor allem wollen die ja kontinuierlich größere Mengen haben. Das können unsere kleinen Betriebe nicht so liefern.“

Ab Hof Verkauf
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Viele setzen nun auf Ab-Hof-Verkauf

Alternativ verkaufen immer mehr Bauern ihre Produkte ab Hof, vor allem kleinere Betriebe: „Der Trend zeichnet sich eigentlich schon seit eineinhalb Jahren ab aber bedingt durch die Coronavirus-Krise ist das sicherlich forciert worden. Wichtig ist die Lage von den Betrieben. Wenn die in der Nähe von einer Stadt sind dann tut sich der Konsument leichter direkt hinzufahren als wenn der Betrieb sehr weit weg ist.“ Seit der Coronavirus-Pandemie sei jedenfalls die Wertschätzung für heimische Produkte und die Arbeit der Bauern gestiegen.