Reagenzgläser mit Hand in Gummihandschuhen
APA/Georg Hochmuth
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Politik

Langes Warten: Land kündigt CoV-Testlabor

Derzeit dauert die Laboranalyse von CoV-Proben in Kärnten eine Woche und länger. Grund dafür ist laut Informationen des Landes Kärnten das Labor in einem anderen Bundesland. Man habe den Vertrag bereits gekündigt und ein neues gefunden, das in Kürze übernehmen wird.

Auf Grund der großen Datenmengen der letzten Tage kommt es laut Land auch im Bereich des Epidemiologische Meldesystems (EMS) zu großen Verzögerungen. Bezirksverwaltungsbehörden warten bis zu zwei Tage auf die Auswertung von Testungen. Das EMS ist eine gemeinsame Datenbank aller österreichischen Bezirksverwaltungsbehörden (BVB), aller Landessanitätsdirektionen, des Gesundheitsministeriums sowie der Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES).

Kategorien von Kontaktpersonen

In Zusammenhang mit der behördlichen Vorgangsweise bei der Kontaktpersonennachverfolgung wurde vom Gesundheitsministerium ein Leitfaden herausgegeben. Priorität 1 beinhaltet hospitalisierte Patienten, Gesundheits- und Pflegepersonal, Personen von Einsatzorganisationen und anderen kritischen Infrastrukturen, Personen, die in Umgebung vieler Menschen arbeiten, leben oder regelmäßig entsprechende Institutionen besuchen, Personen, die regelmäßig an größeren Veranstaltungen teilnehmen, Personen, die im Haushalt mit Menschen mit einem hohen Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf leben oder diese pflegen. Priorität 2 beinhaltet Personen, die älter als 65 Jahre sind, Personen mit hohem Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf und Schwangere.

In der Priorität 4 sind alle symptomatischen Kontaktpersonen, die nicht in die obigen Kategorien fallen und in der Priorität 5 sind alle asymptomatischen Kontaktpersonen, die nicht in die obigen Kategorien fallen. In Kärnten ist es derzeit noch nicht notwendig, diese Kategorisierung anzuwenden.

In Kärnten seien derzeit mehr als 200 Personen im Contact-Tracing im Einsatz. Darunter Menschen aus den Gesundheitsämtern, eingeschulte Langzeitarbeitslose, Epidemieärztinnen und –ärzten sowie Soldatinnen und Soldaten. Es solle zu einer weiteren Aufstockung über freie Dienstverträge kommen.

Acht stationäre Teststraßen

Das Rote Kreuz arbeitet derzeit mit acht stationären Teststraßen und vier Mobilen Teams. Noch vor einem halben Jahr konnten nur 100 Tests täglich gemacht werden, aktuell sind es rund 1.000 Tests und diese Kapazität wird ständig aufgestockt. Zudem kommen in Kürze auch die Antigentests zum Einsatz.

Verdachtsfälle werden mittlerweile schon bei 1450 oder den Hausärzten darauf hingewiesen, sich bis zum Vorliegen des Laborergebnisses verkehrszubeschränken bzw. auch eine Liste der Kontaktpersonen zu erstellen, um dann der Behörde das Contact-Tracing zu erleichtern.

Kapazitäten derzeit ausreichend

Aktuell reichen die Kapazitäten in Kärnten, so die Aussendung des Landes. Es seien fünf Krankenhäuser in Stufe 1 von insgesamt drei Eskalations-Stufen. Drei Krankenhäuser befinden sich in Stufe 2. Akute Fälle werden weiter behandelt. Elektive Eingriffe können verschoben werden – mehr dazu in CoV: Erste Operationen werden verschoben. Wichtig sei, dass man sich, auch wenn eine Testauswertung länger dauert, unbedingt an alle Vorgaben und Einschränkungen halte.