Wirtschaft

Um 7,5 Prozent mehr Arbeitslose

Die Zahl der Arbeitslosen ist gegenüber dem Oktober des Vorjahres um 7,5 Prozent gestiegen. 24.556 Kärntnerinnen und Kärntner (inklusive Schulungsteilnehmern) suchen einen neuen Job. Von der Zunahme sind alle Branchen betroffen.

Die Branchen, die seit Beginn der Pandemie besonders leiden, tun es auch weiterhin, sagte der Leiter des Arbeitsmarktservice Kärnten, Peter Wedenig: „Am stärksten Handel, Fremdenverkehr, Reinigung und Hilfsberufe.“ Die Zahl der Arbeitslosen stieg auch in der Bau- und Metallbranche, hier treffe es vorwiegend Leasingarbeiter, so Wedenig. Gleichzeitig stieg hier die Zahl der offenen Stellen aber deutlich.

Schlechte Chancen für Ältere

Während nur rund jeder zwölfte Arbeitslose in Kärnten unter 25 ist, zeigt sich bei den älteren Arbeitslosen ein ganz anderes Bild: Mehr als jeder dritte Arbeitslose ist über 50. Während sich der Markt für die Jugendlichen gebessert habe, sei die Zahl der älteren Arbeitslosen konstant hoch. Die Zunahme beträgt hier 11,8 Prozent zum Vorjahr, bei den Jungen bis 25 Jahre plus 3,5 Prozent.

Statistik

Insgesamt gibt es in Kärnten 213.000 unselbstständig Erwerbstätige. 11.103 Frauen und 10.680 Männer suchen Arbeit. Die höchste Zunahme an Arbeitslosen gibt es in technischen Berufen, die geringste im Holzbereich. Eine starke Zunahme der offenen Stellen gibt es in Feldkirchen (97,1 Prozent) und in Völkermarkt (84,5 Prozent).

Mit Schulungen tut sich das AMS derzeit schwerer, auch wenn sich am Angebot nichts geändert habe. Um Arbeitslose in die Kurse zu bringen, sei eine persönliche Beratung wichtig. Diese kann aber wegen der CoV-Vorgaben oft nicht stattfinden, so Wedenig. Es wäre wichtig, mit den Personen Kursinhalte und Ziele persönlich zu besprechen.

Abhängig von Dauer des neuen Lockdowns

Noch nicht abschätzbar ist, wie sich der neuerliche Teil-Lockdown auf die Arbeitslosenzahlen auswirken wird. Betroffen ist ja nicht nur die Hotellerie und Gastronomie selbst, sondern auch die Branchen, die davon abhängen. Die Zahl der Arbeitslosen steige je nach Dauer des Lockdowns, so Wedenig. Ob die Kurzarbeit Neu oder die teilweise Umsatzabgeltung angenommen werden oder können, liegt letztendlich bei den Betrieben.

Mandl: Rettung der Wintersaison möglich

Für den Präsidenten der Kärntner Wirtschaftskammer Jürgen Mandl ist der Lockdown trotz Gastronomie- und Hotelschließungen sowie Ausgangsbeschränkungen kaum mit dem Lockdown im Frühjahr vergleichbar. Viele Branchen können weiterarbeiten wie bisher, so Mandl in einer Aussendung. Und weiter: Würden sich im November alle an die Vorgaben halten, könnte die Wintersaison gerettet werden.

Viele Gastronomen berichten jedoch davon, dass sie viel, was bestellt worden ist, wie Martinigansln, jetzt entsorgen müssen, obwohl Lieferservice angeboten werden kann. Außerdem sei noch völlig unklar, ob bisherige Hilfen des Staates auf die Jetzigen angerechnet werden. Dann würde für viele fast nichts mehr übrig bleiben, kritisieren Gastronomen.

Geschäfte schließen um 19.00 Uhr

Unterdessen sollen die Geschäfte während der Ausgangsbeschränkungen, die ab Dienstag von 20.00 Uhr bis sechs Uhr früh gelten, schon um 19.00 Uhr schließen. Darauf haben sich die Sozialpartner der Gewerkschaft der Privatangestellten und der Wirtschaftskammer geeinigt, wie sie heute gemeinsam mitgeteilt haben.