Inschrift auf dem Stadttheater Klagenfurt
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Kultur

Proteste der Theater gegen Lockdown

Die österreichischen Theater wollen eine Protestnote an die Bundesregierung schicken. Sie sehen es als sehr ungerecht an, dass sie trotz Hygienekonzepten schließen müssen. Es habe sich niemand in einem Theater angesteckt, sagte Stadttheater-Intendant Aron Stiehl.

Neben Wirtschaft und Tourismus trifft der Lockdown auch die Kultur bis ins Mark, der Unmut wächst. Burgtheater-Intendant Martin Kusej tat seine Meinung auf der Homepage der Burg kund. Theater seien für eine Demokratie systemrelevant, so Kusej in Richtung Bundesregierung.

Aron Stiehl Intendant Stadttheater Klagenfurt
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Aron Stiehl

Am Stadttheater Klagenfurt fand am Samstagabend unter Standing Ovations die einstweilen letzte Vorstellung der Oper Alcina statt. Es war ein tränenreicher Abschied vom Publikum, mit einer Extraeinlage des Chores und einer Rede von Intendant Aron Stiehl: „Ich denke, es ist eine Katastrophe und absolut ungerecht. Warum sollen Baumärkte offen haben und Theater mit ihren Konzepten nicht. Theater sind nachweislich sehr sehr sicher, es hat sich niemand bei uns angesteckt, weil wir eben diese wunderbaren Coronavirus-Konzepte haben.“

Versuch, sich zu wehren

Österreichs Theater wollen sich gegen die Maßnahmen wehren: Stihl kündigte eine gemeinsame Protestnote an. Er sagte, er befürchte aber, es werde kaum Möglichkeiten des Nachverhandelns geben, wenn nicht einmal die Landeshauptleute verhandeln konnten. Sie seien vor vollendete Tatsachen gestellt und es sei nicht diskutiert worden, was man vielleicht besser machen könnte, so Stiehl.

Das Stadttheater Klagenfurt ist ab Sonntag geschlossen. Stiehl hofft, das Dezember wieder öffnen zu dürfen.