Chronik

Neue Unterkunft für Obdachlose entsteht

Die Versorgung von Menschen ohne eigene Wohnung wird nun in Klagenfurt auf neue Beine gestellt. Die Caritas übernimmt mit 1. Dezember das bestehende Obdachlosenheim in der Bahnstraße. Nach einem Umbau werden Notschlafstelle und Tagesstätte unter einem Dach vereint.

Seit Jahren bemüht sich die Caritas darum, die Notschlafstelle und die Tagesstätte in Klagenfurt unter ein Dach zu bekommen. Das Projekt wurde schon vom vormaligen Caritas-Direktor und jetzigen Bischof Josef Marketz in die Wege geleitet. „Der Hintergrund ist der, dass wir uns in der Tagessozialarbeit im Eggerheim schon um die Obdachlosen kümmern. Die Idee dahinter ist, dass wir die Verweildauer der Obdachlosen in der Notschlafstelle auf ein Minimum begrenzen können und wir suchen dann gute Lösungen, damit schnell wieder eine Wohnung gefunden werden kann“, so Christian Eile, Bereichsleiter für Menschen in Not bei der Caritas.

Große Not kommt zeitversetzt

Nach dem Umbau soll es ab Mai also nur noch einen Standort, den in der Kaufmanngasse beim jetzigen Eggerheim. geben. Bis zu 40 Menschen finden dann Platz, 30 Männer und zehn Frauen, räumlich voneinander getrennt. Christian Eile rechnet damit, dass die Not im Land schon sehr bald weiter anwachsen wird: „Wir haben sicher mehr zu tun, wobei wir glauben, dass der große Ansturm und die große Not jetzt erst zeitversetzt einsetzen werden. Dies vor allem im Bereich der Wohnungslosenhilfe, weil es ja so war, dass Mieten gestundet wurden, dass auch Energiekostenrückstände gestundet worden sind und wir glauben, wenn die Stundungen auslaufen, dann wird die Not ziemlich groß werden. Viele Menschen sind ja in Kurzarbeit oder arbeitslos."

Notschlafstelle bleibt weiter offen

Die Krise komme auch mental immer stärker bei den Menschen an: „Das merken die Menschen schon. Wenn sie ihre Zukunft betrachten, sind die Aussichten recht düster, weil für die gering Qualifizierten, die am Arbeitsmarkt bis dato schon geringe Chancen hatten, die Zukunft nicht besser wird." Die Stimmung sei wesentlich gedämpfter, so Eile.

Die Notschlafstelle werde trotz der Coronavuirus-Pandemie weiter eine Anlaufstelle bleiben. Die Betroffenen könnten sonst nirgendwo hin. Ein Platz geschaffen wird in der neuen Notschlafstelle dann auch für Menschen, die wegen eines Gewaltdeliktes von zu Hause weggewiesen werden und sich keine eigene Bleibe für die Zeit eines Betretungsverbotes leisten können.