Gesundheit

Das Geschäft mit falschen Covid-19-Tests

Das Interesse an privaten Anti-Gen oder PCR-Tests in Firmen ist groß. Das ruft auch unseriöse Anbieter auf den Plan, die Unternehmen gefälschte und nicht zertifizierte Tests anbieten. Auch qualitativ minderwertige Masken werden angeboten. Die Wirtschaftskammer warnt vor solchen Produkten.

Mit 100.000 Anti-Gen-Tests will das Land per Screening die Sicherheit in den Kärntner Heimen erhöhen. Mit den steigenden Infektionszahlen wollen aber auch immer mehr Firmen und Unternehmen ihre Mitarbeiter auf Covid-19 getestet wissen. Auch, um auf Personalengpässe rasch reagieren und damit Betriebsausfälle verhindern zu können.

Auf CE-Kennzeichnung achten

Unseriöse Anbieter wollen mit günstigen Covid-19 Tests aber Geld machen. Im Schnitt sind es vier Fälle pro Woche, die derzeit an die Wirtschaftskammer gemeldet werden. Philipp Schasche von der Fachvertretung für den Medizinproduktenhandel rechnet damit, dass die Dunkelzahl weitaus höher ist. Das größte Problem dabei ist, „dass die Firmen ihre Produkte als Medizinprodukte verkaufen, welche aber keine Kennzeichnung haben, welche nicht getestet sind, welche gefälscht sind und den Kunden täuschen sollen“, so Schasche.

So fehlt etwa die für Medizinprodukte notwendige CE-Kennzeichnung auf den Tests, die garantieren soll, dass das Produkt nach umfassenden EU-rechtlichen und nationalen Vorschriften hergestellt und anerkannt wurde. „Die CE Kennzeichnung ist ein Zeichen welches man auf dem Produkt, auf der Anleitung oder der Produktverpackung finden kann. Wenn dieses Zeichen nicht auf dem Produkt ist, ist es kein Medizinprodukt“, so der Experte.

Masken ohne Qualitätssicherung im Handel

Ein Handel solcher Medizinprodukte erfordert zudem einen Befähigungsnachweis. Auch dieser fehlt bei den unseriösen Anbietern meist. Ein weiteres Kriterium ist der Preis. Geworben wird mit Rabatten von bis zu 70 Prozent vom marktüblichen Preis – ein erstes Anzeichen, um Vorsicht walten zu lassen.

„Geworben wird aber nicht nur mit billigen Antigen- oder PCR-Tests, sondern auch mit günstigen Masken. „Masken werden angeboten, medizinische Masken, FFP2- FFP3-Masken, die jedoch keine Qualitätssicherung haben und dadurch den Standards der europäischen Union bezüglich des Medizinproduktegesetzes nicht standhalten“, so Schasche. Auch bei diesen Waren fehlt laut dem WKO-Experten meist eine CE-Kennzeichnung. Schasche rät Firmen, bei fragwürdigen Angeboten Kontakt mit der Wirtschaftskammer aufzunehmen, um sich beraten zu lassen.